
Chinesischer Riese schluckt deutsche Elektronik-Ikonen: Was die JD-Übernahme für MediaMarkt und Saturn wirklich bedeutet
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Der chinesische E-Commerce-Gigant JD.com übernimmt die deutschen Traditionsmarken MediaMarkt und Saturn. Während Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner von einem "Wachstumsbeschleuniger" schwärmt und JD als "den richtigen Partner zur richtigen Zeit" preist, dürften bei vielen Beschäftigten und Kunden die Alarmglocken schrillen. Was bedeutet diese Übernahme wirklich für die rund 400 deutschen Filialen und ihre Mitarbeiter?
Beruhigungspillen mit Verfallsdatum
Die ersten Verlautbarungen klingen beruhigend: JD.com verspricht, dass Ceconomy und seine Töchter MediaMarkt und Saturn unabhängig bleiben würden. Keine Veränderungen bei Belegschaft, Arbeitsverträgen oder Standorten seien geplant. Doch der Teufel steckt im Detail: Diese Zusage gilt lediglich für drei Jahre. Was danach kommt, steht in den Sternen – oder besser gesagt: in den Händen chinesischer Konzernstrategen.
Die Gewerkschaft Verdi hat bereits die Stirn gerunzelt und fordert langfristige Garantien. Corinna Groß, Bundesfachgruppenleiterin für den Einzelhandel, mahnt JD.com zur sozialen Verantwortung und pocht auf die Akzeptanz der Tarifbindung. Doch wie viel sind solche Forderungen wert, wenn der neue Eigentümer aus einem Land kommt, in dem Arbeitnehmerrechte traditionell einen anderen Stellenwert haben?
Der schleichende Tod der Filialen
Die Realität spricht eine deutliche Sprache: In den vergangenen Jahren haben MediaMarkt und Saturn bereits zahlreiche Standorte geschlossen. Die Corona-Pandemie beschleunigte einen Trend, der schon lange schwelte – die Verlagerung ins Onlinegeschäft. Eine Saturn-Filiale in Fürth machte 2021 dicht, und sie war bei weitem nicht die einzige.
"JD setze auf lokalen Handel, lokale Infrastruktur, lokale Mitarbeiter, lokale Beschaffung, lokale Lieferung"
So zitiert die Nachrichtenplattform Huxiu den JD-Gründer Liu Qiangdong. Doch wie glaubwürdig sind solche Bekenntnisse zum lokalen Handel, wenn gleichzeitig die "weltweit führenden Kompetenzen im E-Commerce" als Hauptargument für die Übernahme herhalten müssen?
Bayern besonders betroffen
Mit knapp 50 Standorten in Bayern ist der Freistaat besonders stark von möglichen Veränderungen betroffen. Die Ingolstädter Zentrale mag zwar vorerst sicher sein, doch was wird aus den Filialen in München, Nürnberg oder Augsburg? Die Geschichte lehrt uns: Wenn chinesische Konzerne europäische Unternehmen übernehmen, folgt oft eine Phase der Konsolidierung – ein Euphemismus für Stellenabbau und Standortschließungen.
Ein Blick in die Glaskugel
Die Zeichen stehen auf Sturm: Saturn-Filialen werden bereits jetzt vermehrt in MediaMarkt umbenannt. Experten gehen davon aus, dass langfristig nur noch eine Marke überleben wird. Die jahrzehntelange interne Konkurrenz zwischen den beiden Schwesterunternehmen, die mit immensen Werbeausgaben befeuert wurde, ist bereits Geschichte. Heute treten sie gemeinsam auf – ein klares Zeichen für Kosteneinsparungen.
Die Strategie von JD.com mag sich zwar von der reinen Plattform-Philosophie eines Alibaba oder Temu unterscheiden, doch am Ende des Tages geht es um Profitmaximierung. Und die lässt sich im digitalen Zeitalter nun einmal leichter online als in teuren Innenstadtlagen realisieren.
Was bleibt vom deutschen Elektronikhandel?
Die Übernahme durch JD.com ist symptomatisch für eine größere Entwicklung: Deutsche Traditionsunternehmen geraten zunehmend unter die Räder globaler, oft chinesischer Konzerne. Was als "Wachstumsbeschleunigung" verkauft wird, könnte sich als Beschleunigung des Niedergangs traditioneller Handelsstrukturen entpuppen.
Die dreijährige Schonfrist mag beruhigend klingen, doch sie ist nicht mehr als eine Gnadenfrist. Danach werden die Karten neu gemischt – und die Erfahrung zeigt, dass dabei selten die Arbeitnehmer gewinnen. Die deutsche Politik täte gut daran, genauer hinzuschauen, bevor weitere Filetstücke der deutschen Wirtschaft in ausländische Hände wandern. Doch von der aktuellen Bundesregierung ist hier wenig zu erwarten – zu sehr ist sie mit ideologischen Grabenkämpfen und grünen Träumereien beschäftigt, als dass sie sich um die realen Sorgen der Arbeitnehmer kümmern würde.
Fazit: Die Übernahme von MediaMarkt und Saturn durch JD.com markiert einen weiteren Meilenstein im Ausverkauf deutscher Wirtschaftsikonen. Während die Konzernspitze von Synergien schwärmt, bangen Tausende Mitarbeiter um ihre Zukunft. In unsicheren Zeiten wie diesen wird deutlich, wie wichtig es ist, sein Vermögen breit zu streuen und nicht allein auf die Stabilität von Arbeitsplätzen zu vertrauen. Physische Edelmetalle können hier als krisensichere Ergänzung eines ausgewogenen Portfolios zur Vermögenssicherung beitragen – denn sie bleiben wertbeständig, egal wer gerade die Konzernzentrale kontrolliert.
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