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27.10.2025
07:36 Uhr

Der Mauerfall als Wendepunkt: Wie Europa seinen Niedergang selbst einleitete

Als am 9. November 1989 die Berliner Mauer fiel, jubelte die Welt. Doch was als Triumph der Freiheit gefeiert wurde, markierte nach Einschätzung des renommierten Wirtschaftsjournalisten David Marsh den Beginn eines schleichenden Niedergangs Europas. Seine bei Bloomberg veröffentlichte Analyse zeichnet ein düsteres Bild: Der Kontinent, der einst selbstbewusst die Weltbühne betrat, sei heute nur noch Zuschauer der Geschichte.

Vom Sieger zum Verlierer der Geschichte

Die Ironie könnte kaum bitterer sein. Ausgerechnet der Moment des größten Triumphes – der Sieg über den Kommunismus – wurde zum Startschuss für Europas Abstieg. Marsh argumentiert überzeugend, dass Europa in den vier Jahrzehnten vor 1989 die großen Fragen richtig beantwortet habe. Doch danach? Eine Kette von Fehlentscheidungen, die den Kontinent in die heutige Misere führten.

Während die USA ihre strategische Dominanz ausbauten und China zur Wirtschaftsmacht aufstieg, verstrickte sich Europa in endlosen internen Kompromissen. Die Selbstzufriedenheit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erwies sich als Gift für die politische und wirtschaftliche Dynamik des Kontinents.

Deutschlands fatale Energiepolitik

Besonders vernichtend fällt Marshs Urteil über Deutschland aus. Die Abhängigkeit von russischem Gas bezeichnet er als eines der "epischen Versäumnisse" der Berliner Politik. Man stelle sich vor: Bereits 1969 hatte die Bundesregierung 20 Prozent als Obergrenze für russische Gasimporte festgelegt. Bis 2022 war dieser Anteil auf astronomische 55 Prozent gestiegen!

"Aus dem Motor Europas ist ein Bremsklotz geworden" – eine Einschätzung, die angesichts der aktuellen Wirtschaftslage Deutschlands schmerzhaft zutreffend erscheint.

Die Folgen dieser naiven Energiepolitik sind verheerend: Energiekrise, Deindustrialisierung, Rezession. Und wer trägt die Verantwortung? Jahrzehntelang haben deutsche Politiker – allen voran die Grünen mit ihrer ideologiegetriebenen Energiewende – das Land in diese fatale Abhängigkeit manövriert.

Der Euro: Ein Prestigeprojekt mit Geburtsfehler

Auch beim Euro zeigt sich das Muster europäischer Fehlentscheidungen. Die Gemeinschaftswährung sei "zu früh und mit zu vielen Risikoländern" eingeführt worden, so Marsh. Statt Wohlstand und Stabilität schuf die Währungsunion dauerhafte Spannungen zwischen Nord und Süd – ein System permanenter Gläubiger und Schuldner.

Mario Draghis berühmtes "Whatever it takes" mag den Euro gerettet haben, offenbarte aber zugleich Europas Abhängigkeit von amerikanischer Unterstützung. Das OMT-Programm der EZB war laut Bloomberg nicht das Produkt europäischer Stärke, sondern "politischer Intervention aus Washington".

Vier Säulen des Niedergangs

Marsh identifiziert vier Bereiche, in denen Europa dramatisch an Stärke verloren habe: Energie, Verteidigung, Industrie und Geld. In allen zeige sich eine wachsende Abhängigkeit von den USA und eine erschreckende Unfähigkeit, auf globale Herausforderungen eigenständig zu reagieren.

Die Liste der Versäumnisse ist lang: Die Entfremdung zwischen Frankreich und Deutschland, der Brexit, das schwache Verhältnis zu China, die verpasste Digitalisierung. All dies seien Symptome eines Kontinents, der zwar im Frieden vereint sei, aber politisch zutiefst gespalten.

Zwischen Trump und Putin: Europas prekäre Lage

35 Jahre nach dem Mauerfall stehe Europa "zwischen zwei Präsidenten", die beide an den Grundfesten der Nachkriegsordnung rütteln. Während Putin mit seinem Angriffskrieg die europäische Sicherheitsarchitektur zerstöre, stelle Trump die transatlantische Partnerschaft grundsätzlich infrage.

Europa sei "singulär unvorbereitet" auf diese doppelte Herausforderung – eine vernichtende, aber leider zutreffende Diagnose. Der Kontinent habe seine Abhängigkeiten nie überwunden, sondern nur verlagert.

Ein Funken Hoffnung?

Trotz der düsteren Analyse endet Marsh nicht ohne Hoffnung. Er erinnert an Jean Monnet, der sagte, Europa werde "in der Krise geschmiedet". Die Frage sei nur, ob der Kontinent diesmal die Kraft dazu finde.

Draghis Warnung klingt wie ein Weckruf: "Über Zeit hinweg werden wir weniger wohlhabend, weniger sicher und weniger frei sein – wenn wir nichts ändern." Ein Satz, der 35 Jahre nach dem Mauerfall erschreckend aktuell ist.

Die bittere Wahrheit ist: Europa braucht dringend eine Rückbesinnung auf seine Stärken, auf Eigenverantwortung und strategische Autonomie. Die Zeit der naiven Illusionen ist vorbei. Ob die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz die richtigen Lehren zieht? Die bisherigen Signale – ein 500-Milliarden-Sondervermögen trotz Versprechen, keine neuen Schulden zu machen – stimmen wenig optimistisch. Europa und Deutschland stehen am Scheideweg. Die Entscheidungen von heute werden bestimmen, ob der Kontinent seine Rolle als globaler Akteur zurückgewinnt oder endgültig zum Spielball fremder Mächte wird.

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