
Die verbrannte Debatte: Warum es keine "antideutsche Rechte" geben kann
Eine Wodkadusche ins Gesicht – so endete der letzte Kontakt eines Autors mit einer Vertreterin der antideutschen Linken. Was auf den ersten Blick wie eine Kneipenschlägerei klingt, offenbart bei genauerer Betrachtung einen tiefen ideologischen Graben, der sich durch die deutsche Gesellschaft zieht. Die Frage, was eigentlich eine "antideutsche Rechte" sein soll, führt mitten hinein in die verworrenen Debatten über deutsche Identität, historische Verantwortung und die Lehren aus der Shoah.
Die missverstandene Bewegung
Die antideutsche Linke, entstanden aus den Trümmern der DDR in den 1990er Jahren, war mehr als nur eine weitere linke Splittergruppe. Sie stellte sich gegen den antizionistischen Reflex ihrer Genossen und zog aus der deutschen Geschichte radikale Konsequenzen. Während große Teile der Linken im Zweiten Golfkrieg 1991 Solidarität mit dem Irak bekundeten, stellten sich die Antideutschen kompromisslos auf die Seite Israels. Ihre zentrale These: Die Shoah habe nicht nur das Dritte Reich, sondern die deutsche Nation an sich delegitimiert.
Diese Position war unbequem – und ist es bis heute. Denn sie forderte von der Linken, ihre eigenen antisemitischen Reflexe zu hinterfragen, sei es in der Kritik am "raffgierigen Bankier" oder am "globalen Finanzkapital". Die Zeitschrift "Bahamas" wurde zum publizistischen Sprachrohr dieser Bewegung, deren Vertreter wie der kürzlich verstorbene Thomas Maul mit beißender Ironie gegen die "deutsche Volksgemeinschaft der Gutmenschen" anschrieben.
Die pervertierte Erinnerungskultur
Was ist aus diesen Gedanken geworden? In der heutigen deutschen Erinnerungskultur dominiert eine Form der Geschichtsbewältigung, die man nur als "unappetitliche Nekrophilie" bezeichnen kann. Mittelalte deutsche Männer, die sich einen Dreck für lebendige Juden interessieren, posten auf X ständig Bilder toter Kinder aus Auschwitz. Sie putzen Stolpersteine und feiern den Holocaustgedenktag im Tränenmeer des deutschen Selbsthasses – aber zum aktuellen Antisemitismus auf deutschen Straßen schweigen sie.
"Das Problem ist nicht nur der deutsche Faschismus, das Problem ist Deutschland."
Diese Worte von Thomas Maul mögen provozieren, doch sie treffen einen wunden Punkt: Die deutsche Vergangenheitsbewältigung ist zur hohlen Geste verkommen. Statt die Lehren aus der Geschichte in die Gegenwart zu übertragen, verharrt man in einer ritualisierten Betroffenheit, die nichts kostet und nichts verändert.
Warum es keine "antideutsche Rechte" geben kann
Der Begriff "antideutsche Rechte" ist ein Widerspruch in sich. Wer Deutschland liebt – und das tun Konservative nun einmal –, kann nicht gleichzeitig antideutsch sein. Die Schönheit Frankens von Lohr am Main bis Ochsenfurt, die Zauber Thüringens von Meiningen bis Erfurt, selbst die wenigen schönen Ecken Berlins – all das ist Teil einer Heimatliebe, die sich nicht mit einer antideutschen Haltung vereinbaren lässt.
Was jedoch möglich und notwendig ist: Eine konservative Position, die aus der Geschichte die richtigen Lehren zieht. Die erkennt, dass "Nie wieder" nicht bedeutet, einmal im Jahr ein KZ zu besuchen und ansonsten die Augen vor der Realität zu verschließen. Die versteht, dass die wahre Lehre aus Auschwitz ist, dass das, was nie hätte passieren dürfen, nie wieder passiert – und zwar nirgendwo auf der Welt.
Die Perversion des "Nie wieder"
Die heutige Politik pervertiert dieses "Nie wieder" auf groteske Weise. Während man sich in Gedenkveranstaltungen ergeht, importiert man gleichzeitig massenhaft Menschen aus Kulturen, in denen Antisemitismus zur Grundausstattung gehört. Während man Sonntagsreden über die Verantwortung gegenüber Israel hält, hofiert man dessen Todfeinde. Diese Schizophrenie ist das eigentliche Problem der deutschen Erinnerungskultur.
Die Lehren aus der Geschichte können nicht auf Leichenbergen aufgebaut sein. Sie müssen sich im Hier und Jetzt bewähren. Wer heute schweigt, wenn auf deutschen Straßen "Tod den Juden" gebrüllt wird, wer wegschaut, wenn jüdische Schüler gemobbt werden, wer Israel im Stich lässt, wenn es von Terroristen angegriffen wird – der hat nichts, aber auch gar nichts aus der Geschichte gelernt.
Ein neuer Weg des Erinnerns
Es braucht einen neuen Weg des Erinnerns, der weder in vulgärem Deutschenhass noch in geschichtsvergessener Schönfärberei mündet. Einen Weg, der die Liebe zur Heimat mit der Verantwortung aus der Geschichte verbindet. Der erkennt, dass wahre Vaterlandsliebe bedeutet, das eigene Land vor den Fehlern der Vergangenheit zu bewahren.
Die antideutsche Linke hatte in einem Punkt recht: Die deutsche Geschichte verpflichtet zu besonderer Wachsamkeit. Doch diese Wachsamkeit darf nicht in Selbsthass umschlagen. Sie muss sich vielmehr in einer wehrhaften Demokratie manifestieren, die ihre Werte verteidigt – gegen alle, die sie bedrohen, egal aus welcher Richtung.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Es kann keine "antideutsche Rechte" geben, weil Konservative ihr Land nicht hassen, sondern bewahren wollen. Aber es muss eine geschichtsbewusste Rechte geben, die aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse für die Gegenwart zieht. Eine Rechte, die versteht, dass die beste Art, die Opfer der Shoah zu ehren, darin besteht, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht – nirgendwo und gegen niemanden.

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