
Digitale Demenz an deutschen Unis: Wie Studierende das Denken verlernen
Die deutsche Hochschullandschaft steht vor einer besorgniserregenden Entwicklung, die tief in die Substanz unserer Bildungskultur eingreift. Professor Christian Dawidowski, renommierter Leseforscher an der Universität Osnabrück, schlägt Alarm: Unsere Studierenden verlernen das Lesen – und damit die Fähigkeit zum eigenständigen, kritischen Denken.
Der schleichende Verlust einer Kulturtechnik
Was Dawidowski in seinen Forschungen beobachtet, sollte jeden aufhorchen lassen, dem die Zukunft unseres Landes am Herzen liegt. Die digitale Revolution, die uns einst Fortschritt und Wissenszugang versprach, entpuppt sich zunehmend als trojanisches Pferd. Der Bildschirm, so der Wissenschaftler, sei dem gedruckten Papier in entscheidenden Punkten unterlegen.
Die Konzentration lässt nach, das Merkvermögen schwindet. Wer am Bildschirm liest, erinnert sich schlechter an das Gelesene. Noch gravierender: Die Fähigkeit zum "Deep Reading", zum Lesen zwischen den Zeilen, zum Erfassen tieferer Bedeutungsebenen, geht verloren. Eine Generation von Akademikern wächst heran, die zwar Informationen konsumiert, aber nicht mehr versteht.
KI als Sargnagel des selbstständigen Denkens
Als wäre dieser Befund nicht schon alarmierend genug, gesellt sich ein weiterer Brandbeschleuniger hinzu: die Künstliche Intelligenz. Studierende lassen sich Texte zusammenfassen, Literatur recherchieren, ganze Arbeiten verfassen. Die Maschine denkt, der Mensch kopiert. Was für ein erbärmliches Bild unserer akademischen Zukunft!
"Es passiert immer irgendetwas anderes, was uns vom gelesenen Text abhält"
Dawidowskis Beobachtung trifft den Kern des Problems. In einer Welt permanenter Ablenkung, in der jede Push-Nachricht wichtiger scheint als der wissenschaftliche Text vor unseren Augen, verkümmert die Fähigkeit zur Konzentration. Und mit ihr die Fähigkeit zum tiefgründigen Denken.
Die hilflose Reaktion der Universitäten
Die Antwort der Hochschulen auf diese Bildungskatastrophe? Man überlegt, Hausarbeiten durch mündliche Prüfungen zu ergänzen oder zu ersetzen. Jochen Oltmer, Vizepräsident für Studium und Lehre in Osnabrück, spricht von "Überlegungen". Als ob man mit kosmetischen Korrekturen eine fundamentale Krise bewältigen könnte!
Mehr als 80 Prozent der Studierenden wünschen sich klare Leitlinien für den KI-Einsatz. Leitlinien! Als ob Regeln das Problem lösen könnten, dass eine ganze Generation verlernt, selbst zu denken. Es ist, als würde man einem Ertrinkenden eine Gebrauchsanweisung für Schwimmbewegungen zuwerfen.
Die Konsequenzen für unsere Gesellschaft
Was hier auf dem Spiel steht, ist nicht weniger als die intellektuelle Zukunft Deutschlands. Ein Land, das einst für seine Dichter und Denker berühmt war, produziert nun Absolventen, die zwischen den Zeilen nicht mehr lesen können. Die tiefergehenden Gedanken, von denen Dawidowski spricht, sind das Fundament jeder Innovation, jeder kritischen Auseinandersetzung, jeder gesellschaftlichen Weiterentwicklung.
Während andere Nationen ihre Bildungssysteme stärken, lassen wir zu, dass unsere Studierenden zu digitalen Analphabeten werden. Die wahre Tragödie: Sie merken es nicht einmal. Umgeben von der Illusion unbegrenzten Wissens durch KI und Internet, verlernen sie die grundlegendste aller akademischen Fähigkeiten – das verstehende Lesen.
Ein Weckruf, der verhallen wird?
Professor Dawidowskis Warnung sollte ein Weckruf sein. Doch in einem Land, in dem Bildungspolitik seit Jahren sträflich vernachlässigt wird, in dem man lieber über Gendersprache debattiert als über Lesekompetenz, wird auch dieser Alarm wohl ungehört verhallen.
Es bräuchte radikale Maßnahmen: Eine Rückbesinnung auf klassische Bildungswerte, ein Verbot von KI-Tools bei wissenschaftlichen Arbeiten, eine Renaissance des gedruckten Buches. Stattdessen diskutiert man über "Leitlinien" und "Überlegungen". So stirbt eine Kulturnation – nicht mit einem Knall, sondern mit einem digitalen Wimmern.
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