
Globale Märkte taumeln durch November: CME-Ausfall offenbart Fragilität des Finanzsystems
Während die Welt gebannt auf die letzten Handelsstunden des Novembers blickt, zeigt sich einmal mehr die erschreckende Verwundbarkeit unseres hochgelobten Finanzsystems. Ein massiver Systemausfall beim Börsenbetreiber CME Group legte am Freitag den Handel mit Währungs-, Rohstoff-, Anleihe- und Aktienfutures lahm – ein Vorfall, der die ohnehin angespannte Marktstimmung weiter verschärfte.
Der November 2025 dürfte als Monat der gebrochenen Versprechen in die Finanzgeschichte eingehen. Europas STOXX 600 kämpfte sich gerade einmal zu einem mickrigen Plus von 0,5 Prozent durch – die schwächste Performance seit Juni. Der amerikanische S&P 500 rutschte sogar ins Minus und verzeichnete mit einem Rückgang von 0,4 Prozent seinen ersten Monatsverlust seit April. Besonders bitter: Noch vor wenigen Wochen feierten die Märkte neue Rekordstände.
Bitcoin-Absturz als Warnsignal
Wer einen ungeschminkten Blick auf die Risikobereitschaft der Anleger werfen möchte, sollte sich die Entwicklung von Bitcoin anschauen. Die Kryptowährung, oft als digitales Gold gepriesen, brach im November um satte 16 Prozent ein. Ein deutliches Zeichen dafür, dass selbst die risikofreudigsten Spekulanten kalte Füße bekommen haben.
Die Gründe für diese Nervosität liegen auf der Hand: Überbewertete Tech-Aktien, deren Kurse jeglichen Bezug zur Realität verloren haben, und ein 43-tägiger Regierungsstillstand in den USA, der erst kürzlich beendet wurde. Letzterer führte zu einem gefährlichen Mangel an Wirtschaftsdaten – die Federal Reserve tappt praktisch im Dunkeln.
Fed-Zinssenkung als letzter Strohhalm
In ihrer Verzweiflung klammern sich die Märkte nun an die Hoffnung einer Zinssenkung im Dezember. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei von 30 auf 85 Prozent gestiegen, jubeln die Optimisten. Doch ist das wirklich ein Grund zur Freude? Oder zeigt es nicht vielmehr, wie abhängig die aufgeblähten Märkte mittlerweile von der Gelddruckmaschine der Notenbanken geworden sind?
"Normalerweise erwarten wir Volatilität im September und Oktober, diesmal hatten wir sie im November", kommentierte Samy Chaar von Lombard Odier die ungewöhnlichen Marktbewegungen.
Währungschaos und Inflationssorgen
Während der Dollar gegen einen Korb wichtiger Währungen leicht zulegte, verzeichnete er auf Wochensicht den größten Rückgang seit Juli. Der japanische Yen dümpelt bei 156,37 pro Dollar herum, nachdem er letzte Woche ein 10-Monats-Tief erreicht hatte. Die japanischen Behörden drohen bereits mit Interventionen – ein weiteres Zeichen dafür, wie verzweifelt Regierungen versuchen, die Märkte zu manipulieren.
Besonders alarmierend: Die Kerninflation in Tokio stieg im November um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bank of Japan könnte gezwungen sein, die Zinsen bereits im Dezember zu erhöhen – ein Schritt, der die globalen Märkte weiter destabilisieren dürfte.
Gold glänzt in unsicheren Zeiten
Inmitten dieses Chaos zeigt sich einmal mehr die Stärke physischer Edelmetalle. Gold legte im November um beeindruckende 4,5 Prozent zu und notierte am Freitag bei 4.166 Dollar pro Unze. Während Papierwerte schwanken und digitale Systeme versagen, behält das gelbe Metall seinen Wert – unabhängig von Stromausfällen oder Systemabstürzen.
Der Ölpreis hingegen setzte seine Talfahrt fort und verzeichnete den vierten Monatsverlust in Folge. Brent-Rohöl notierte bei mageren 63,55 Dollar pro Barrel – ein Rückgang von 2,3 Prozent im November.
Lehren aus dem November-Debakel
Was lehrt uns dieser turbulente November? Erstens: Die vielgepriesene Digitalisierung der Finanzmärkte hat ihre Schattenseiten. Ein einziger Systemausfall kann Milliardenwerte lahmlegen. Zweitens: Die Abhängigkeit von Notenbankinterventionen hat ein gefährliches Ausmaß erreicht. Und drittens: In Zeiten der Unsicherheit bewähren sich traditionelle Werte wie physisches Gold als verlässlicher Anker.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz täte gut daran, diese Warnsignale ernst zu nehmen. Statt weitere Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte zu pumpen und damit die Inflation weiter anzuheizen, sollte die Regierung endlich für solide Finanzen und eine stabile Währung sorgen. Doch wer Merz' gebrochenes Versprechen bezüglich neuer Schulden betrachtet, darf skeptisch bleiben.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen. Physische Edelmetalle können als sinnvolle Ergänzung zur Vermögenssicherung in einem breit gestreuten Portfolio dienen.

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