
Grüner Klimaschutz-Streit: Wenn Ideologie auf Realität trifft
Es ist schon bemerkenswert, wenn sich ausgerechnet Grüne und Umweltschützer über den richtigen Weg beim Klimaschutz in die Haare geraten. Hamburgs neue Umweltsenatorin Katharina Fegebank, ihres Zeichens Grüne und Zweite Bürgermeisterin, hat sich erdreistet, eine unbequeme Wahrheit auszusprechen: Ohne die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid, kurz CCS genannt, würden Deutschlands ambitionierte Klimaziele schlichtweg unerreichbar bleiben.
Diese Aussage löste beim BUND Hamburg geradezu einen Aufschrei der Empörung aus. Die Landesvorsitzende Sabine Sommer zeigte sich "empört" - ein Zustand, der bei deutschen Umweltverbänden mittlerweile zum Dauerzustand geworden zu sein scheint. Man könnte meinen, die Dame hätte gerade erfahren, dass Fegebank persönlich einen Regenwald abholzen wolle.
Die grüne Kehrtwende: Von strikten Gegnern zu pragmatischen Befürwortern
Was wir hier erleben, ist nichts Geringeres als eine spektakuläre Kehrtwende der Grünen. Jahrelang verteufelten sie die CCS-Technologie als Teufelszeug der fossilen Industrie. Nun, da sie selbst in Regierungsverantwortung stehen und mit der harten Realität konfrontiert werden, dämmert ihnen plötzlich: Die schöne neue Klimawelt lässt sich nicht allein mit Windrädern und Solarpanels herbeiträumen.
Fegebank formulierte es erstaunlich klar: "CCS darf kein Ersatz für Klimaschutz sein. Aber es ist völlig klar, dass wir unsere Klimaziele ohne CCS nicht erreichen werden." Diese Erkenntnis kommt reichlich spät, könnte man meinen. Während in Norwegen und Dänemark die Technologie seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird, hat Deutschland - wieder einmal - den Anschluss verpasst.
Der BUND und die Realitätsverweigerung
Die Reaktion des BUND offenbart die ganze Misere der deutschen Umweltbewegung. Statt sich mit technologischen Lösungen auseinanderzusetzen, verharrt man in ideologischen Grabenkämpfen. Sabine Sommer warnt vor einer "problematischen Verschiebung der Prioritäten" und befürchtet, CCS könne den Eindruck vermitteln, "dass Emissionen unproblematisch seien".
"Hamburg braucht keine unterirdische Verpressungspolitik mit hohen Kosten und ebensolchen Risiken, sondern echten Klimaschutz an der Oberfläche"
Diese Aussage der BUND-Chefin zeigt, wie weit sich Teile der Umweltbewegung von der Realität entfernt haben. Als ob man die Wahl hätte zwischen "echtem" und "unechtem" Klimaschutz! Die Wahrheit ist: Wir brauchen jede verfügbare Technologie, um die selbstgesteckten Klimaziele auch nur ansatzweise zu erreichen.
Die internationale Perspektive: Deutschland als Nachzügler
Während hierzulande noch über Sinn und Unsinn von CCS gestritten wird, schaffen andere Länder längst Fakten. Norwegen nutzt die Technologie seit Jahrzehnten in seinen Offshore-Ölfeldern. Die USA setzen CCS in der chemischen Industrie ein. Selbst die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sieht auf Basis der vorliegenden Daten keine unvertretbaren Risiken.
Besonders pikant: Die vormalige Ampel-Koalition unter Robert Habeck hatte bereits ein Gesetzgebungsverfahren für CCS in Gang gebracht - konnte es aber nicht mehr umsetzen. Nun liegt es an der neuen Großen Koalition unter Friedrich Merz, dieses wichtige Thema wieder aufzugreifen. Ob die SPD als Juniorpartner hier mitziehen wird, bleibt abzuwarten.
Die Wasserstoff-Frage: Blau statt Grün?
Ein besonders heikles Thema ist die Rolle von CCS beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Der vielgepriesene "grüne" Wasserstoff, erzeugt mit erneuerbaren Energien, wird auf absehbare Zeit nur in homöopathischen Dosen verfügbar sein. Die Alternative? "Blauer" Wasserstoff aus Erdgas, bei dem das entstehende CO2 unterirdisch verpresst wird.
Für Ideologen mag das wie ein Verrat an der reinen Lehre klingen. Für Pragmatiker ist es schlicht eine Notwendigkeit, um die Industrie am Laufen zu halten und gleichzeitig Emissionen zu reduzieren. Auch hier zeigt sich: Die Realität ist komplexer als grüne Sonntagsreden.
Hamburg als Testfall
Fegebanks Plan, CCS zunächst bei der Müllverbrennung in Hamburg zu testen, ist ein vernünftiger Ansatz. Eine Machbarkeitsstudie mit der Stadtreinigung wurde bereits erstellt. Doch der BUND fordert stattdessen mehr Solaranlagen auf Hamburgs Dächern - als ob das eine das andere ausschließen würde.
Diese Entweder-oder-Mentalität ist symptomatisch für die deutsche Klimadebatte. Statt alle verfügbaren Technologien zu nutzen, verliert man sich in ideologischen Grabenkämpfen. Währenddessen tickt die Uhr unerbittlich weiter.
Das eigentliche Problem liegt tiefer: Die deutsche Politik hat es über Jahre versäumt, eine realistische Klimastrategie zu entwickeln. Stattdessen wurden utopische Ziele verkündet, ohne die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen. Nun, da die Realität an die Tür klopft, beginnt das große Erwachen.
Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet eine grüne Politikerin muss nun den Umweltverbänden erklären, dass Klimaschutz mehr erfordert als gute Absichten und moralische Überlegenheit. Ob diese Lektion ankommt, darf bezweifelt werden. Der BUND und andere Organisationen haben sich in ihrer Fundamentalopposition eingerichtet - Kompromisse sind da nicht vorgesehen.
Für den Bürger bleibt die bittere Erkenntnis: Die Klimawende wird teuer, kompliziert und voller Widersprüche sein. Technologien wie CCS mögen nicht perfekt sein, aber sie sind notwendig. Wer das leugnet, betreibt keine Umweltpolitik, sondern Realitätsverweigerung. In Zeiten, in denen jede Tonne CO2 zählt, können wir uns solchen Luxus nicht mehr leisten.
- Themen:
- #Grüne

DER DIGITALE EURO KOMMT!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik Kettner

Peter Hahne

Prof. Dr. S. Bhakdi

Ernst Wolff

Philip Hopf

Joachim Steinhöfel

Patrick Baab
AMLA & Kontrolle
ab 1. Juli 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik