
Heizkosten-Schock: Deutsche zahlen wieder mehr – Osten besonders hart getroffen
Die Heizrechnung wird für Millionen Deutsche erneut zum Ärgernis. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig von Entlastungen spricht, zeigt die Realität ein anderes Bild: Die Heizkosten sind im vergangenen Jahr um sechs Prozent gestiegen – auf durchschnittlich 12,33 Cent pro Kilowattstunde. Das geht aus dem aktuellen Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor.
Besonders bitter: Die Menschen im Osten der Republik werden wieder einmal stärker zur Kasse gebeten. Mit 14,18 Cent pro Kilowattstunde zahlen sie deutlich mehr als ihre westdeutschen Mitbürger, die mit 11,77 Cent davonkommen. Ein Preisunterschied, der Fragen aufwirft – und Wut schürt.
Fernwärme als Preistreiber – und niemand schaut hin
Der Hauptschuldige für die Ost-West-Schere ist schnell gefunden: die Fernwärme. Während Öl- und Gaspreise moderat stiegen oder sogar sanken, explodierte der Fernwärmepreis um satte 25 Prozent. Ausgerechnet im Osten, wo besonders viele Haushalte auf Fernwärme angewiesen sind, schlägt diese Entwicklung voll durch.
Die Spitzenreiter der Abzocke? Mittleres Mecklenburg/Rostock mit 16,55 Cent, gefolgt von Prignitz-Oberhavel in Brandenburg und dem sächsischen Elbtal mit jeweils 15,77 Cent. Zum Vergleich: Im bayerischen Allgäu zahlen die Menschen gerade einmal 10,16 Cent. Eine Ungerechtigkeit, die nach politischen Konsequenzen schreit.
Die Energiekrise als neue Normalität
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine und dem Ende der Nord Stream 2-Lieferungen hat sich das Heizverhalten der Deutschen fundamental verändert. Die Menschen frieren lieber, als die explodierenden Kosten zu zahlen. "Viele Haushalte heizen heute immer noch sparsamer als vor der Energiekrise", bestätigt DIW-Studienautorin Sophie Behr.
Ein Armutszeugnis für die deutsche Energiepolitik: Statt bezahlbare Energie zu sichern, zwingt man die Bürger zum Verzicht. Die von der alten Ampel-Regierung versprochenen Entlastungen? Längst Geschichte. Die Preisbremsen sind ausgelaufen, und die neue Große Koalition zeigt wenig Interesse, hier gegenzusteuern.
Transparenz? Fehlanzeige!
Besonders dreist agieren die Fernwärme-Anbieter. Während bei Gas und Öl zumindest ansatzweise Markttransparenz herrscht, operieren die Fernwärme-Monopolisten im Dunkeln. DIW-Ökonom Till Köveker fordert deshalb eine verpflichtende Teilnahme an Preistransparenzplattformen. Doch die Politik? Schweigt.
Stattdessen beschäftigt sich die Bundesregierung lieber mit ihrem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für "Infrastruktur" und der im Grundgesetz verankerten Klimaneutralität bis 2045. Schulden, die kommende Generationen belasten werden – während die Bürger heute schon unter den Energiekosten ächzen.
Ein Land, zwei Welten
Die Zahlen des DIW-Monitors offenbaren ein gespaltenes Land. Während im wohlhabenden Süden und Westen die Heizkosten noch halbwegs erträglich bleiben, werden die strukturschwachen Regionen im Osten doppelt bestraft: niedrigere Einkommen bei höheren Energiepreisen.
Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Fehlentscheidungen. Die einseitige Fixierung auf "grüne" Energiepolitik, der überhastete Atomausstieg und die Abhängigkeit von volatilen erneuerbaren Energien rächen sich nun. Die Zeche zahlen die Bürger – besonders jene, die sich nicht wehren können.
Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick: Nach den Preisexplosionen von 38 Prozent (2022) und 20 Prozent (2023) fällt der diesjährige Anstieg mit sechs Prozent vergleichsweise moderat aus. Doch das ist nur ein schwacher Trost für Millionen Haushalte, die jeden Cent umdrehen müssen.
Die vorläufigen Zahlen des DIW basieren auf etwa 300.000 Heizkostenabrechnungen des Dienstleisters Ista. Endgültige Daten könnten das Bild noch verändern – erfahrungsgemäß aber eher zum Negativen. Schon 2023 musste das DIW seine ursprüngliche Prognose von 31 Prozent auf "nur" 20 Prozent nach unten korrigieren. Ein Muster, das sich wiederholen könnte.

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