
Linke Influencerin stolpert über eigene Propaganda-Lügen
Wenn die Wahrheit der erste Kriegsopfer ist, dann liegt sie bei der selbsternannten Anti-AfD-Kämpferin Leonie Plaar bereits im Sterben. Die als "Frau Löwenherz" bekannte Autorin, die mit ihrem neuen Buch vor der angeblichen Gefahr der AfD warnen möchte, hat sich in ein Netz aus Widersprüchen verstrickt, das selbst wohlwollende Beobachter nur noch kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen können.
Mathematik als Feind der Propaganda
Die Geschichte, die Plaar dem Deutschlandfunk Kultur auftischte, klingt zunächst wie aus dem Lehrbuch der politischen Bekehrung: Als 18-jährige habe sie kurz nach Gründung der AfD eine Warnung von einer Bekannten mit Migrationshintergrund erhalten. Diese habe sie vor der "Rechtspartei" gewarnt. Nach anfänglicher Ablehnung habe sie durch eigene Recherche erkannt, dass ihre Freundin recht hatte.
Doch hier beginnt das Problem für die Influencerin: Die Mathematik lässt sich nicht ideologisch verbiegen. Geboren 1992, wäre Plaar bei der AfD-Gründung 2013 bereits mindestens 20 Jahre alt gewesen. Ein Detail, das ihre gesamte Bekehrungsgeschichte ins Wanken bringt. Offenbar hat die Autorin in ihrem Eifer, eine dramatische Wandlungsgeschichte zu präsentieren, die simpelsten Fakten übersehen.
Das lukrative Geschäft mit der Angst
Plaars Buch trägt den reißerischen Titel "Meine Familie, die AfD und ich: Wie Rechtsextremismus uns entzweit – und wie wir dagegenhalten." Ein Titel, der bereits alles verrät: Hier geht es nicht um differenzierte Auseinandersetzung, sondern um das Bedienen eines bestimmten Marktes. Der Markt derjenigen, die ihre vorgefassten Meinungen bestätigt sehen möchten und dafür gerne Geld ausgeben.
Die Autorin beschreibt sich selbst als "Tochter eines AfD-Mitglieds" und behauptet, den "Radikalisierungsprozess" ihrer Familie hautnah miterlebt zu haben. Doch wenn bereits die grundlegendsten biografischen Angaben nicht stimmen, wie glaubwürdig ist dann der Rest ihrer Geschichte?
Besonders pikant: Auf Nachfrage zu den offensichtlichen Ungereimtheiten schweigt Plaars Management. Ein Schweigen, das lauter spricht als jede Rechtfertigung es könnte. Offenbar hofft man, dass der mediale Sturm vorüberzieht und die zahlungskräftige Zielgruppe die Widersprüche ignoriert.
Ein Symptom unserer Zeit
Der Fall Plaar ist symptomatisch für den Zustand des politischen Diskurses in Deutschland. Fakten spielen keine Rolle mehr, solange die Geschichte ins gewünschte Narrativ passt. Die AfD wird reflexartig als "rechtsextrem" bezeichnet – eine Behauptung, die durch ständige Wiederholung zur gefühlten Wahrheit werden soll. Dass diese Partei demokratisch gewählt wird und in zahlreichen Parlamenten sitzt, wird dabei geflissentlich ignoriert.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass im Kampf gegen vermeintliche Feinde der Demokratie offenbar jedes Mittel recht ist – selbst die Lüge. Plaar reiht sich damit ein in die lange Liste derjenigen, die mit erfundenen oder zumindest stark geschönten Geschichten Karriere machen wollen. Dass dabei die Glaubwürdigkeit legitimer Kritik an politischen Entwicklungen untergraben wird, scheint niemanden zu stören.
Die wahren Profiteure
Man darf gespannt sein, ob dieser Fall Konsequenzen haben wird. Erfahrungsgemäß werden die Mainstream-Medien, die solche Geschichten nur zu gerne aufgreifen, wenn sie ins politische Konzept passen, den Mantel des Schweigens über die Affäre breiten. Zu groß ist die Gefahr, dass das mühsam aufgebaute Narrativ ins Wanken gerät.
Währenddessen wird Plaar vermutlich weiterhin ihre Geschichte erzählen – angepasst an die aufgedeckten Widersprüche, aber im Kern unverändert. Denn eines hat sie verstanden: In Zeiten, in denen Emotionen mehr zählen als Fakten, lässt sich mit der richtigen Geschichte gutes Geld verdienen. Ob diese Geschichte wahr ist, spielt dabei offenbar nur eine untergeordnete Rolle.
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