
Moskaus geheime Absprachen: Wie Russland Syriens Schicksal besiegelte
Die jüngsten Enthüllungen des syrischen Präsidenten Ahmad al-Sharaa werfen ein erschütterndes Licht auf die wahren Machtverhältnisse im Nahen Osten. In einem Interview mit dem staatlichen Fernsehsender Al-Ikhbariya offenbarte der ehemalige Al-Qaida-Kommandeur, dass sein Aufstieg zur Macht in Damaskus keineswegs das Ergebnis eines heroischen Befreiungskampfes war, sondern vielmehr das Produkt eines geheimen Deals mit Moskau.
Der Pakt mit dem Kreml
Sharaa, der früher unter dem Kampfnamen Abu Mohammad al-Jolani bekannt war, behauptete, seine Truppen der Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hätten bereits während ihrer Offensive gegen Assad geheime Verhandlungen mit Russland aufgenommen. Als seine Kämpfer am 27. November vergangenen Jahres ihren Angriff auf Aleppo starteten und auf erstaunlich wenig Widerstand stießen, sei dies kein Zufall gewesen.
"Als wir während der Befreiungsschlacht Hama erreichten, fanden Verhandlungen zwischen uns und Russland statt", erklärte Sharaa mit bemerkenswerter Offenheit. Die Tatsache, dass russische Streitkräfte sich aus den Kämpfen heraushielten, als die HTS-Truppen weiter nach Süden in Richtung Homs vorrückten, sei das Ergebnis einer "zwischen uns geschlossenen Vereinbarung" gewesen.
Russlands strategischer Rückzug
Diese Enthüllungen bestätigen, was viele Beobachter bereits vermuteten: Moskau hatte Assad längst fallen gelassen. Ein ehemaliger Offizier der syrischen Armee brachte es auf den Punkt: "Russland hat uns lange vor dem 8. Dezember verraten." Besonders bitter stößt auf, dass Russland offenbar regelmäßig verhinderte, dass Syrien seine Luftabwehrsysteme gegen israelische Angriffe einsetzen konnte.
"Fast zwei Millionen russischsprachige Menschen leben in Israel", erklärte Putin nach einem israelischen Angriff auf den Iran im Juni dieses Jahres - eine Aussage, die das wahre Ausmaß der russisch-israelischen Kooperation offenbart.
Das israelische Schachspiel
Noch beunruhigender sind Sharaas Aussagen über die laufenden Verhandlungen mit Israel. Der neue syrische Machthaber bestätigte, dass sein Land derzeit über ein Sicherheitsabkommen mit Tel Aviv verhandele. Seine Forderung, Israel solle sich auf die Positionen vor dem 8. Dezember zurückziehen, klingt dabei wie eine stillschweigende Anerkennung der israelischen Besetzung der Golanhöhen seit 1967.
Diese Entwicklung markiert einen dramatischen Bruch mit der Politik der Assad-Familie, die jahrzehntelang jegliche Friedensverhandlungen mit Israel ablehnte, solange die Besetzung der Golanhöhen andauerte. Sharaas pragmatischer Ansatz deutet darauf hin, dass Syrien unter seiner Führung bereit sein könnte, territoriale Zugeständnisse zu machen, die unter Assad undenkbar gewesen wären.
Die neue Ordnung im Nahen Osten
Professor Chen Kerchner von der Ariel-Universität beschreibt die russisch-israelische Beziehung als "Freundschaftsbalance" - ein euphemistischer Begriff für das, was viele als Verrat an Syriens Souveränität betrachten würden. Trotz ihrer offiziell gegensätzlichen Positionen im Syrienkonflikt seit 2015 hätten beide Länder "Normen und strukturelle Praktiken entwickelt", um Konflikte zu vermeiden.
Die Tatsache, dass Israel Berichten zufolge sogar bei den USA dafür lobbyierte, Russland die Beibehaltung seiner Militärbasen in Hmeimim und Tartus zu ermöglichen, zeigt das Ausmaß dieser unheiligen Allianz. Das Ziel sei es gewesen, Syrien "schwach und geteilt" zu halten - eine Strategie, die offensichtlich aufgegangen ist.
Ein bitteres Erwachen
Was bedeutet diese Enthüllung für die geopolitische Landschaft? Sie zeigt vor allem, dass die traditionellen Allianzen im Nahen Osten längst nicht mehr gelten. Russland, einst als Schutzmacht Syriens gepriesen, hat seine eigenen Interessen über die seiner Verbündeten gestellt. Die Präsenz russischer Oligarchen jüdischer Herkunft und die große russischsprachige Gemeinde in Israel scheinen dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt zu haben.
Für Deutschland und Europa sollte diese Entwicklung ein Weckruf sein. Wenn selbst langjährige Verbündete wie Russland und Syrien ihre Beziehungen so schnell aufgeben können, was bedeutet das für unsere eigene Sicherheitsarchitektur? Die Naivität, mit der unsere Politiker oft internationale Beziehungen betrachten, wird durch solche Ereignisse schonungslos entlarvt.
Die neue Realität in Syrien zeigt: Im internationalen Machtpoker zählen am Ende nur knallharte Interessen. Moralische Überlegungen oder historische Verbundenheit sind bestenfalls Dekoration. Eine Lektion, die unsere idealistisch verblendete Außenpolitik dringend lernen sollte, bevor es zu spät ist.
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