
Moskaus Schachzug: Russland lässt UN-Abkommen platzen und setzt den Westen unter Druck
Die Vereinten Nationen stehen vor einem diplomatischen Scherbenhaufen. Nach monatelangem Tauziehen lässt Moskau ein wichtiges Abkommen über den Export von Lebensmitteln und Düngemitteln auslaufen. Die Welthandels- und Entwicklungskonferenz der UN bestätigte am Freitag in Genf, dass die "abschließenden Beratungen" stattgefunden hätten - ein diplomatischer Euphemismus für das Scheitern der Verhandlungen.
Der Preis westlicher Sanktionspolitik
Was als humanitäre Maßnahme zur Eindämmung der globalen Lebensmittelkrise gedacht war, entpuppt sich nun als weiteres Opfer der verfehlten Sanktionspolitik des Westens. Das im Juli 2022 unterzeichnete Abkommen sollte trotz der gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen den Export russischer Agrarprodukte ermöglichen. Doch die Realität sah anders aus: Spediteure scheuten das rechtliche Minenfeld, Versicherungsprämien explodierten, und die versprochene Erleichterung blieb aus.
Russland, als weltgrößter Düngemittelproduzent ein unverzichtbarer Akteur auf dem Weltmarkt, beklagte wiederholt, dass die Vereinbarung nicht vor den sogenannten sekundären Sanktionseffekten schütze. Ein berechtigter Vorwurf, der die Doppelmoral westlicher Politik offenlegt: Man wolle humanitäre Katastrophen verhindern, schaffe aber gleichzeitig Rahmenbedingungen, die genau diese begünstigen.
Gescheiterte Diplomatie mit Ansage
Die Geschichte wiederholt sich: Bereits im Juli 2023 hatte Moskau die Verlängerung des parallel laufenden Getreideabkommens mit der Ukraine abgelehnt. Die Begründung damals wie heute: Die fortbestehenden Hindernisse beim Export russischer Produkte. Während westliche Politiker gerne von "unprovozierter Aggression" sprechen, zeigt sich hier ein anderes Bild: Ein Land, das systematisch vom Welthandel abgeschnitten wird, wehrt sich mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
Die Ironie der Geschichte könnte kaum bitterer sein. Ausgerechnet jene Sanktionen, die Russland in die Knie zwingen sollten, treffen nun die ärmsten Länder der Welt. Wenn Düngemittel fehlen, sinken die Ernteerträge. Wenn Getreideexporte stocken, steigen die Preise. Am Ende zahlen nicht die Entscheidungsträger in Brüssel oder Washington den Preis, sondern Familien in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Die Quittung für ideologische Verblendung
Was wir hier erleben, ist das Resultat einer Politik, die Moral über Pragmatismus stellt und dabei die Realitäten der globalisierten Weltwirtschaft ignoriert. Die Große Koalition unter Friedrich Merz mag sich mit ihrem "Verantwortung für Deutschland"-Programm brüsten, doch wo bleibt die Verantwortung für die globalen Auswirkungen deutscher Außenpolitik?
Während man in Berlin weiter an der Sanktionsschraube dreht und sich in moralischer Überlegenheit sonnt, nutzt Moskau geschickt die Schwachstellen des Systems. Das Auslaufen des UN-Abkommens ist kein Zufall, sondern kalkulierte Machtpolitik. Russland demonstriert, dass es auch unter Sanktionen handlungsfähig bleibt und den Westen dort treffen kann, wo es weh tut: bei der Versorgungssicherheit.
Die Lehre aus diesem Debakel sollte klar sein: Sanktionen sind kein Allheilmittel, und moralische Empörung ersetzt keine durchdachte Außenpolitik. Doch statt umzudenken, wird man in Berlin und Brüssel vermutlich weiter auf dem eingeschlagenen Kurs beharren. Die Zeche zahlen andere - ein Muster, das sich wie ein roter Faden durch die deutsche Politik der letzten Jahre zieht.
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