
Nahost-Konflikt: Jordanien und VAE positionieren sich gegen israelische Annexionspläne
Die Spannungen im Nahen Osten erreichen einen neuen Höhepunkt. Der jordanische König Abdullah II. hat bei einem Staatsbesuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten unmissverständlich klargestellt, dass sein Land jegliche israelische Annexionsbestrebungen im Westjordanland kategorisch ablehne. Diese deutliche Positionierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Region ohnehin durch den anhaltenden Gaza-Konflikt und die jüngsten Eskalationen zwischen Israel und dem Iran erschüttert wird.
Klare Worte aus Amman und Abu Dhabi
Bei dem hochrangigen Treffen zwischen König Abdullah II. und dem emiratischen Staatschef Mohammed bin Zajed Al-Nahjan wurde eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Beide Staatsoberhäupter verurteilten nicht nur mögliche Annexionspläne, sondern wandten sich auch explizit gegen den fortgesetzten israelischen Siedlungsbau in den seit 1967 besetzten Gebieten.
Besonders brisant: Die emiratische Außenministerin Lana Nusseibeh bezeichnete eine mögliche Annexion des Westjordanlands als "rote Linie" im Verhältnis zu Israel. Diese Aussage wiegt umso schwerer, als die VAE erst 2020 im Rahmen der Abraham-Abkommen als erster Golfstaat diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen hatten. Die deutlichen Worte aus Abu Dhabi zeigen, dass selbst diese neuen diplomatischen Bande ihre Grenzen haben.
Israelische Drohgebärden als Antwort
Die Reaktion aus Jerusalem ließ nicht lange auf sich warten. Außenminister Gideon Saar warnte unverhohlen, dass die von mehreren westlichen Ländern angekündigte Anerkennung eines Palästinenserstaats Israel zu "einseitigen Schritten" drängen würde. Diese kaum verhüllte Drohung macht deutlich, wie verhärtet die Fronten mittlerweile sind.
Saar argumentierte, eine solche Anerkennung würde "das Erreichen von Frieden weiter erschweren" - eine Aussage, die angesichts der aktuellen Gewalteskalation fast zynisch anmutet. Während israelische Streitkräfte ihre Angriffe auf Gaza fortsetzen und zur Evakuierung aufrufen, scheint von Friedensbemühungen wenig zu spüren zu sein.
Historische Dimension des Konflikts
Die aktuelle Auseinandersetzung um mögliche Annexionspläne ist keineswegs neu. Seit der Besetzung des Westjordanlands im Sechstagekrieg 1967 hat Israel kontinuierlich Siedlungen in dem Gebiet errichtet, was nach internationalem Recht als illegal gilt. Die Siedlungspolitik hat über die Jahrzehnte zu einer faktischen Zerstückelung des palästinensischen Territoriums geführt und macht die Gründung eines zusammenhängenden palästinensischen Staates zunehmend unmöglich.
Jordanien, das selbst eine große palästinensische Bevölkerung beherbergt und historisch eng mit dem Westjordanland verbunden ist, sieht in einer Annexion nicht nur eine Verletzung des Völkerrechts, sondern auch eine direkte Bedrohung seiner eigenen Stabilität. Die Befürchtung, dass Israel versuchen könnte, Palästinenser zur Auswanderung nach Jordanien zu zwingen, ist in Amman allgegenwärtig.
Regionale Machtverschiebungen
Die gemeinsame Positionierung Jordaniens und der VAE gegen israelische Annexionspläne zeigt auch die sich wandelnden Machtverhältnisse in der Region. Während die Abraham-Abkommen zunächst als historischer Durchbruch gefeiert wurden, wird nun deutlich, dass die arabischen Staaten nicht bereit sind, ihre grundsätzlichen Positionen zur Palästinenserfrage aufzugeben.
Die Tatsache, dass selbst die VAE, die wirtschaftlich stark von der Kooperation mit Israel profitieren, klare rote Linien ziehen, sendet ein wichtiges Signal an die internationale Gemeinschaft. Es zeigt, dass die arabische Welt trotz aller Normalisierungsbemühungen nicht bereit ist, eine vollständige Annexion palästinensischer Gebiete hinzunehmen.
Ausblick: Eskalation oder Deeskalation?
Die Frage, wohin diese Entwicklung führt, bleibt offen. Mit der neuen Trump-Administration in Washington, die bereits massive Zollerhöhungen eingeführt hat und sich bereit zeigt, weitere Russland-Sanktionen zu verhängen, könnte sich auch die US-Position zum Nahost-Konflikt verschieben. Die über 5 Millionen Menschen, die in 2100 US-Städten gegen Trumps Politik protestieren, zeigen jedoch, dass auch in Amerika die Meinungen zur Nahost-Politik gespalten sind.
Eines ist jedoch klar: Die deutlichen Worte aus Amman und Abu Dhabi haben die Messlatte für Israel höher gelegt. Sollte die israelische Regierung tatsächlich Annexionspläne vorantreiben, riskiert sie nicht nur die Beziehungen zu ihren neuen arabischen Partnern, sondern könnte eine regionale Krise auslösen, deren Ausmaß kaum abzusehen ist. In einer Zeit, in der die Region bereits durch den Ukraine-Krieg und die Spannungen zwischen Israel und dem Iran belastet ist, wäre eine weitere Eskalation das Letzte, was der Nahe Osten braucht.
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