
Netanjahus Koalition wackelt: Hardliner torpedieren Gaza-Deal trotz Geiselbefreiung
Die israelische Regierung steht vor einer ihrer schwersten Bewährungsproben seit Beginn des Gaza-Konflikts. Während die Welt auf eine mögliche Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln hofft, drohen ausgerechnet zwei Schlüsselminister der Koalition, das fragile Abkommen zu Fall zu bringen. Was sich hier abspielt, ist ein gefährliches Machtspiel auf dem Rücken der Geiseln und ihrer verzweifelten Familien.
Radikale Minister stellen Ideologie über Menschenleben
Der für seine extremen Positionen bekannte Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, hat unmissverständlich klargemacht: Sollte die Hamas nicht vollständig zerschlagen werden, werde seine Partei "Jüdische Stärke" die Regierung zu Fall bringen. Diese Drohung kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt - just vor der entscheidenden Kabinettssitzung über den von US-Präsident Trump vermittelten Friedensplan.
Doch Ben-Gvir steht mit seiner kompromisslosen Haltung nicht allein. Auch Finanzminister Bezalel Smotrich hat sich vehement gegen die Vereinbarung ausgesprochen. Beide Politiker eint ihre Ablehnung des Deals, obwohl dieser die lang ersehnte Freilassung israelischer Geiseln vorsieht. Ihre Begründung? Der Preis sei zu hoch - die Freilassung von "tausenden Terroristen, einschließlich 250 Mördern" sei "unerträglich".
Die perfide Logik der Hardliner
Was hier geschieht, offenbart die ganze Tragik des Nahostkonflikts. Während Familien seit über einem Jahr auf ein Lebenszeichen ihrer entführten Angehörigen warten, spielen Politiker ihre machtpolitischen Spielchen. Ben-Gvir und Smotrich instrumentalisieren die Sicherheitsbedenken für ihre eigene radikale Agenda. Sie sprechen von "Strömen jüdischen Blutes", die durch freigelassene Palästinenser vergossen werden könnten - verschweigen aber geflissentlich das aktuelle Leid der Geiseln und ihrer Familien.
"Ich kann nicht für eine Vereinbarung stimmen, die diese mörderischen Terroristen freilässt"
Diese Aussage Ben-Gvirs zeigt die ganze Härte seiner Position. Doch was ist die Alternative? Ein endloser Krieg, der weitere Opfer auf beiden Seiten fordert? Die Hardliner scheinen diese Frage bewusst auszublenden.
Netanjahus Dilemma zwischen Realpolitik und Koalitionszwang
Für Ministerpräsident Benjamin Netanjahu könnte die Situation kaum verzwickter sein. Einerseits steht er unter enormem internationalen Druck, insbesondere von der neuen Trump-Administration, die sich den Deal als außenpolitischen Erfolg auf die Fahnen schreiben möchte. Andererseits ist er auf die Stimmen der Hardliner angewiesen, um seine ohnehin fragile Koalition zusammenzuhalten.
Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet Donald Trump, der sich stets als bedingungsloser Unterstützer Israels präsentierte, könnte nun indirekt zum Sturz der israelischen Regierung beitragen. Sein Friedensplan, der eigentlich als großer diplomatischer Wurf gefeiert werden sollte, entpuppt sich als Spaltpilz für die israelische Politik.
Die Hamas als lachender Dritter?
Besonders bitter: Während sich die israelische Regierung in internen Machtkämpfen verzettelt, kann die Hamas genüsslich zuschauen. Die Terrororganisation, die eigentlich unter Druck stehen sollte, sieht zu, wie ihre Gegner sich selbst zerfleischen. Die Erklärung der Hamas, der Gaza-Krieg sei beendet, wirkt vor diesem Hintergrund wie blanker Hohn.
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack. Während die Welt auf Frieden hofft, zeigen die Hardliner in Israels Regierung ihr wahres Gesicht. Sie stellen ihre ideologische Reinheit über das Leben unschuldiger Geiseln. Diese Politik der verbrannten Erde könnte sich als verhängnisvoll erweisen - nicht nur für die aktuelle Regierung, sondern für die Zukunft des gesamten Nahen Ostens.
Die kommenden Stunden werden zeigen, ob die Vernunft siegt oder ob Ben-Gvir und Smotrich ihre Drohungen wahrmachen. Eines ist jedoch jetzt schon klar: Die israelische Demokratie steht vor einer ihrer größten Bewährungsproben. Und die Geiseln? Sie bleiben weiter Spielball politischer Machtspiele.
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