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26.11.2025
14:53 Uhr

Rentenstreit eskaliert: Wirtschaftsministerin Reiche provoziert mit skandinavischem Modell

Die Große Koalition steht vor ihrer ersten echten Zerreißprobe. Ausgerechnet beim Thema Rente droht der mühsam ausgehandelte Koalitionsfrieden zu zerbrechen. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hat mit ihrem Vorstoß für ein höheres Renteneintrittsalter nach skandinavischem Vorbild eine Lawine losgetreten, die das gesamte Rentenpaket der Regierung Merz zum Einsturz bringen könnte.

Der Tabubruch beim Arbeitgebertag

Was Reiche beim Jahreskongress des Bundesverbands der Deutschen Arbeitgeberverbände in Berlin verkündete, gleicht einem politischen Erdbeben. Die CDU-Ministerin sprach erstmals offen aus, was viele in der Union schon lange denken: Das Renteneintrittsalter müsse an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden – genau wie in Dänemark und Schweden. Ein Frontalangriff auf die SPD-Linie, die jede Diskussion über längeres Arbeiten kategorisch ablehnt.

Die Ministerin wählte ihre Worte bewusst diplomatisch, doch die Botschaft war unmissverständlich: Das derzeitige System, bei dem das Renteneintrittsalter nur bis 2031 auf 67 Jahre steigt, sei nicht mehr tragfähig. "Ökonomisch sinnvolle Vorschläge" nannte sie die skandinavischen Modelle – eine kaum verhüllte Kritik am starren deutschen System.

Junge Union rebelliert gegen Merkels Kurs

Besonders brisant: Die sogenannte Junge Gruppe der Unionsfraktion hat bereits angekündigt, gegen das Rentenpaket zu stimmen. Diese Rebellion der Nachwuchspolitiker könnte Kanzler Merz teuer zu stehen kommen. Ohne die Stimmen der jungen Abgeordneten wäre er auf die Unterstützung von Grünen und Linken angewiesen – ein Szenario, das die Koalition sprengen würde.

Johannes Winkel, Vorsitzender der Jungen Union, macht keinen Hehl aus seiner Verärgerung. Die Einwände seiner Generation seien nicht erst "fünf vor zwölf" vorgebracht worden, sondern bereits im Juni – zunächst intern, dann immer lauter. Der von Merz angebotene unverbindliche Entschließungsantrag? Für die jungen Rebellen nicht mehr als ein Feigenblatt.

Die wahren Kosten der Rentengarantie

Was die Junge Gruppe besonders auf die Palme bringt: Die geplante Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent soll auch nach 2031 um etwa einen Prozentpunkt höher gehalten werden als gesetzlich vorgesehen. Kostenpunkt: 120 Millionen Euro – Geld, das die junge Generation aufbringen muss. Eine Regelung, die im Koalitionsvertrag nicht einmal vorgesehen war.

Wirtschaft schlägt Alarm

Rückenwind erhalten die Kritiker von prominenter Seite. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger stellte sich demonstrativ hinter die Junge Gruppe und forderte eine "Denkpause" für die Politik. Seine Forderung geht sogar noch weiter: Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren müsse komplett abgeschafft werden – angesichts des dramatischen Fachkräftemangels ein logischer Schritt.

Noch deutlicher wurden 22 renommierte Ökonomen, darunter ifo-Chef Clemens Fuest und IW-Präsident Michael Hüther. Sie fordern einen kompletten Stopp des Rentenpakets. Ihre Begründung: Erst müsse die noch gar nicht eingesetzte Rentenkommission ihre Arbeit aufnehmen und Vorschläge erarbeiten. Ein vernichtender Befund für Merkels überhastetes Vorgehen.

SPD mauert – Koalition wackelt

Die Sozialdemokraten zeigen sich erwartungsgemäß stur. Arbeitsministerin Bärbel Bas pochte beim Arbeitgebertag auf "Verlässlichkeit und Vertragstreue" – ein kaum verhohlener Seitenhieb auf die unionsinterne Rebellion. Vizekanzler Lars Klingbeil wurde noch deutlicher: Am Kabinettsbeschluss werde nicht gerüttelt, das Gesetz müsse genau so beschlossen werden, wie es vorliege.

Diese Haltung offenbart das Grundproblem der Großen Koalition: Während die Union endlich die demografische Realität anerkennen will, klammert sich die SPD an Wahlversprechen, die schon heute nicht mehr finanzierbar sind. Die Rechnung zahlen die Jungen – durch immer höhere Beiträge für immer weniger Rente.

Der Blick nach Norden zeigt den Weg

Was Reiche mit ihrem Verweis auf Skandinavien eigentlich meint: In Dänemark steigt das Renteneintrittsalter automatisch mit der Lebenserwartung. Wer länger lebt, arbeitet auch länger – ein simples, aber effektives Prinzip. In Deutschland hingegen wird die Lebensarbeitszeit seit Jahrzehnten immer kürzer, während die Rentenbezugsdauer explodiert.

Die Fakten sind eindeutig: 1960 bezogen Deutsche im Schnitt zehn Jahre Rente, heute sind es über 20 Jahre. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Beitragszahler dramatisch. Ohne grundlegende Reformen kollabiert das System – eine Wahrheit, die die SPD hartnäckig ignoriert.

Showdown im Koalitionsausschuss

Am Donnerstag treffen sich die Fraktionsspitzen im Koalitionsausschuss. Die Stimmung dürfte frostig sein. Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger sprach von "intensiven Gesprächen" innerhalb der Union – Politikersprech für: Es kracht gewaltig.

Merz steht vor einem Dilemma: Gibt er der Jungen Gruppe nach, riskiert er den Koalitionsbruch mit der SPD. Bleibt er stur, verliert er möglicherweise die eigene Fraktion. Ein klassisches Lose-Lose-Szenario, das zeigt, wie fragil diese Große Koalition wirklich ist.

Die Rentendebatte offenbart die fundamentalen Unterschiede zwischen den Koalitionspartnern. Während Teile der Union endlich den Mut aufbringen, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, verharrt die SPD in ihrer Komfortzone aus Wahlgeschenken auf Kosten künftiger Generationen. Reiches Vorstoß könnte der Anfang vom Ende dieser ungleichen Partnerschaft sein – und das wäre vielleicht gar nicht das Schlechteste für Deutschland.

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