
Rentner als Verlierer der Wohlstandsentwicklung: Alarmierende Zahlen offenbaren das Versagen der deutschen Rentenpolitik
Die Zahlen sprechen eine erschreckend deutliche Sprache: Während Politiker in Berlin über Rentenreformen debattieren und sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben, rutschen immer mehr deutsche Senioren in die Armut ab. Sahra Wagenknecht bringt es auf den Punkt, wenn sie Rentner als die „Wohlstandsverlierer der letzten Jahre" bezeichnet. Doch hinter dieser Aussage verbirgt sich eine Tragödie, die das Fundament unserer Gesellschaft erschüttert.
Die Einkommenslücke wächst unaufhaltsam
Neue Daten des Statistischen Bundesamtes, die auf eine Anfrage des BSW zurückgehen, zeichnen ein düsteres Bild der deutschen Rentenrealität. Im vergangenen Jahr klaffte zwischen dem Durchschnittseinkommen von Ruheständlern und Erwerbstätigen eine Lücke von sage und schreibe 10.520 Euro. Rentner verfügten im Schnitt über lediglich 26.723 Euro, während Berufstätige auf 37.243 Euro kamen.
Besonders beunruhigend ist die Dynamik dieser Entwicklung. Noch 2022 betrug die Einkommensdifferenz 8.551 Euro – innerhalb von nur zwei Jahren hat sich der Abstand also um fast 2.000 Euro vergrößert. Man fragt sich unweigerlich: Wie konnte es so weit kommen in einem Land, das sich gerne als Sozialstaat bezeichnet?
Grundsicherung im Alter erreicht Rekordniveau
Die Konsequenzen dieser Entwicklung manifestieren sich in einer erschütternden Statistik: Ende September waren etwa 755.300 Menschen auf Grundsicherung im Alter angewiesen – ein trauriger Rekordwert. Allein seit Ende Juni kamen 6.000 weitere Betroffene hinzu. In den vergangenen vier Jahren ist diese Zahl um 30 Prozent gestiegen, von knapp 580.000 im September 2021 auf den heutigen Stand.
Besonders hart trifft es dabei die Frauen. Mit 428.685 Bezieherinnen stellen sie knapp 57 Prozent aller Grundsicherungsempfänger im Alter. Diese Zahl ist ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, die jahrzehntelang die Lebensleistung von Frauen – sei es in der Kindererziehung, der Pflege von Angehörigen oder in schlecht bezahlten Berufen – systematisch unterbewertet hat.
Politische Forderungen und fragwürdige Reformversprechen
Wagenknecht fordert als Reaktion auf diese Missstände unter anderem eine Einzahlpflicht für alle Bundestagsabgeordneten in die gesetzliche Rente. Das BSW wolle einen entsprechenden Antrag stellen, sobald die Partei nach einer Neuauszählung in den Bundestag einziehe. Eine symbolisch wichtige Forderung, die zeigt, wie weit sich die politische Klasse von den Sorgen der normalen Bürger entfernt hat.
Die neue Bundesregierung hat derweil ein umstrittenes Rentenpaket beschlossen und eine 13-köpfige Kommission eingesetzt, die bis Mitte des kommenden Jahres grundlegende Reformschritte vorschlagen soll. Doch angesichts der jahrzehntelangen Versäumnisse in der Rentenpolitik darf man skeptisch sein, ob diesmal wirklich substanzielle Verbesserungen folgen werden.
Ein Generationenvertrag in Schieflage
Die wachsende Altersarmut ist nicht nur ein sozialpolitisches Problem, sondern ein Symptom für das fundamentale Versagen deutscher Politik über Jahrzehnte hinweg. Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet, Steuern gezahlt und dieses Land aufgebaut haben, werden im Alter mit Almosen abgespeist. Während Milliarden für fragwürdige Projekte ausgegeben werden, müssen Rentner jeden Cent umdrehen.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik aufwacht und erkennt: Eine Gesellschaft, die ihre Älteren im Stich lässt, hat ihre moralische Grundlage verloren. Die Zahlen lügen nicht – und sie mahnen zum sofortigen Handeln.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











