
Silber durchbricht 44-Dollar-Marke: Warum die Rallye gerade erst beginnt
Während die Finanzmärkte gebannt auf die nächsten Zinsschritte der Notenbanken starren, schreibt Silber still und heimlich Geschichte. Mit über 44 Dollar je Unze erreichte das Edelmetall ein neues 14-Jahreshoch – und die Experten von Sprott Asset Management sehen darin erst den Anfang einer gewaltigen Bewegung. Ihre Prognose dürfte manchen Skeptiker aufhorchen lassen: Weitere sechs Dollar Aufwärtspotenzial seien durchaus realistisch.
Die Parallelen zu einem anderen Edelmetall sind frappierend. Wer sich an die spektakuläre Palladium-Rallye zwischen 2016 und 2022 erinnert, weiß, wozu Industriemetalle in Mangelzeiten fähig sind. Damals explodierte der Preis von bescheidenen 500 Dollar auf schwindelerregende 3.425 Dollar – ein Plus von fast 600 Prozent in nur sechs Jahren. Silbers bisherige Jahresperformance von 52 Prozent wirkt dagegen geradezu bescheiden.
Das Angebotsloch wird zum Preistreiber
Was treibt diese beeindruckende Entwicklung an? Die Antwort liegt in einem fundamentalen Ungleichgewicht, das sich über Jahre aufgebaut hat. Seit einem halben Jahrzehnt klafft zwischen Silberangebot und -nachfrage eine gewaltige Lücke. Sage und schreibe 800 Millionen Unzen fehlen dem Markt bereits – und für das laufende Jahr prognostizieren Analysten ein weiteres Defizit von 187 Millionen Unzen.
Die Minenproduktion kommt schlichtweg nicht hinterher. Während die Nachfrage aus allen Richtungen steigt, dümpelt das Angebot vor sich hin. Besonders pikant: Anders als bei Gold, das hauptsächlich als Wertaufbewahrungsmittel dient, ist Silber für die moderne Industrie unverzichtbar geworden. Ohne das weiße Metall würde unsere hochtechnisierte Welt stillstehen.
Die Energiewende als Nachfrageturbine
Hier kommt die vielgepriesene Energiewende ins Spiel – und sie entpuppt sich als wahrer Silberfresser. Photovoltaikanlagen benötigen das Edelmetall in erheblichen Mengen, und da Solarenergie mittlerweile als kostengünstige Ergänzung im Energiemix etabliert ist, dürfte dieser Hunger so schnell nicht gestillt werden. Ironischerweise treibt ausgerechnet die grüne Transformation, die von der deutschen Ampelregierung so vehement vorangetrieben wurde, die Nachfrage nach einem knappen Rohstoff in schwindelerregende Höhen.
Besonders bemerkenswert ist die Nachfrage aus Schwellenländern. Indien, mit seiner rasant wachsenden Mittelschicht und dem unstillbaren Hunger nach Technologie, entwickelt sich zum Silber-Staubsauger. Doch der wahre Gigant bleibt die Elektronikindustrie. In Zeiten, in denen Technologieinvestitionen die Kapitalausgaben dominieren, wird jedes Smartphone, jeder Computer und jede Platine zum kleinen Silbertresor.
Die neue Weltordnung der Lagerhaltung
Ein weiterer Faktor verschärft die Situation dramatisch: Die Fragmentierung globaler Lieferketten. Die Corona-Pandemie und geopolitische Spannungen haben eine schmerzhafte Lektion erteilt. Das einst hochgelobte "Just-in-Time"-Prinzip weicht zunehmend einem "Just-in-Case"-Ansatz. Länder horten strategische Rohstoffe, bauen nationale Reserven auf – zu entsprechenden Kosten und mit entsprechendem Marktdruck.
Diese Entwicklung dürfte sich unter der neuen US-Administration von Donald Trump noch verschärfen. Mit Zöllen von 20 Prozent auf EU-Importe und noch höheren Sätzen für China zwingt er Unternehmen weltweit zum Umdenken ihrer Lieferketten. Die Folge: noch mehr Lagerhaltung, noch mehr gebundenes Silber, noch weniger verfügbares Material am Markt.
Warum physisches Silber jetzt glänzt
Während Aktienanleger nervös auf die nächste Korrektur warten und Immobilieninvestoren mit steigenden Zinsen kämpfen, bietet physisches Silber eine faszinierende Alternative. Anders als Papierwerte oder überbewertete Betongoldanlagen ist es ein realer, greifbarer Wert – unabhängig von Zentralbankpolitik und politischen Wirren.
Die Sprott-Analysten mögen mit ihrer Prognose von über 50 Dollar je Unze durchaus richtig liegen. Doch selbst wenn die Rallye weniger spektakulär ausfällt, bleibt Silber ein unverzichtbarer Baustein in jedem ausgewogenen Portfolio. Gerade in Zeiten, in denen die neue Große Koalition unter Friedrich Merz trotz vollmundiger Versprechen ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen plant und damit die Inflationsspirale weiter antreibt, gewinnen Sachwerte an Bedeutung.
Die Geschichte lehrt uns: Wenn fundamentale Ungleichgewichte auf steigende Industrienachfrage treffen, können explosive Preisbewegungen die Folge sein. Silber scheint gerade erst warmzulaufen. Anleger, die diese Entwicklung verschlafen, könnten sich in einigen Jahren ärgern – genau wie jene, die 2016 bei Palladium zögerten.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Investition ausführlich zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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