
Sonntagsruhe oder Shopping-Freiheit? Deutsche zeigen klare Kante gegen Ladenöffnungen
Die Deutschen haben gesprochen – und ihre Botschaft könnte deutlicher kaum sein. Während die Politik noch über Liberalisierungen und Flexibilisierungen philosophiert, zeigt das Volk, wo der Hammer hängt: 59 Prozent lehnen häufigere Sonntagsöffnungen kategorisch ab. Eine schallende Ohrfeige für all jene, die den letzten Ruhetag der Woche dem Kommerz opfern wollen.
Das Volk verteidigt seine Traditionen
Die Zahlen der YouGov-Umfrage sprechen eine unmissverständliche Sprache. Nur gut ein Drittel der Befragten würde sich über mehr Shopping-Möglichkeiten am heiligen Sonntag freuen. Der Rest? Steht wie eine Mauer für den Erhalt traditioneller Werte. Es scheint, als hätten die Deutschen noch nicht völlig vergessen, was einen funktionierenden gesellschaftlichen Zusammenhalt ausmacht.
Besonders aufschlussreich sind die Beweggründe der Sonntagsöffnungs-Gegner: 70 Prozent pochen auf die Sonntagsruhe als unverzichtbares Kulturgut. Fast genauso viele sorgen sich um die Beschäftigten im Handel – Menschen, die auch ein Recht auf Familienleben und Erholung haben. Und drei Viertel der Befragten stellen die simple, aber treffende Frage: Reichen sechs Tage Konsumrausch nicht aus?
Die üblichen Verdächtigen melden sich zu Wort
Wenig überraschend stellen sich Kirchen und Gewerkschaften gegen die Aufweichung der Sonntagsruhe. Doch diesmal stehen sie nicht allein da – sie haben die schweigende Mehrheit hinter sich. Ein seltener Moment, in dem traditionelle Institutionen und Volksmeinung harmonieren.
„Der Sonntag ist mehr als nur ein Tag ohne Arbeit. Er ist das letzte Bollwerk gegen die totale Ökonomisierung unseres Lebens."
Diese Erkenntnis scheint bei vielen Deutschen angekommen zu sein. Während andernorts die Work-Life-Balance längst zugunsten des „Work" gekippt ist, verteidigen die Deutschen noch immer hartnäckig ihre Ruhepausen.
Die Konsumjünger – eine laute Minderheit
Natürlich gibt es sie, die 34 Prozent, die am liebsten rund um die Uhr shoppen würden. Ihre Argumente? Flexibilität, Spontaneität, Zeitmangel unter der Woche. Doch sind das wirklich zwingende Gründe, jahrhundertealte Traditionen über Bord zu werfen? Oder offenbart sich hier nicht vielmehr ein bedenklicher Trend zur totalen Verfügbarkeit, zur rastlosen Gesellschaft, die selbst am Sonntag keine Ruhe mehr findet?
Besonders entlarvend: Mehr als ein Drittel der Befürworter gibt zu, aus reinem Zeitvertreib bummeln gehen zu wollen. Shopping als Hobby, Konsum als Freizeitgestaltung – ist das wirklich die Gesellschaft, die wir uns wünschen?
Smart Stores – der faule Kompromiss?
Als Kompromisslösung werden nun digitale Minimärkte ins Spiel gebracht. Automatisierte Läden ohne Personal, die auch sonntags geöffnet haben könnten. Professor Stephan Rüschen von der DHBW Heilbronn preist sie als goldene Mitte zwischen Tradition und Moderne an. Doch ist das nicht nur ein weiterer Schritt in Richtung einer seelenlosen, durchdigitalisierten Gesellschaft?
Immerhin: Nur 12 Prozent der Sonntagsshopping-Befürworter würden diese Geisterläden bevorzugt nutzen. Selbst die Konsumwilligen scheinen noch einen Rest menschlicher Interaktion beim Einkauf zu schätzen.
Die wirtschaftliche Illusion
Ein besonders pikantes Detail der Umfrage: Mehr als die Hälfte aller Befragten glaubt nicht daran, dass häufigere Sonntagsöffnungen dem Einzelhandel wirtschaftlich helfen würden. Eine bemerkenswerte Einsicht in Zeiten, in denen uns ständig eingeredet wird, nur permanente Verfügbarkeit könne die Wirtschaft retten.
Die Realität sieht anders aus: Der Kuchen wird nicht größer, nur weil man ihn an sieben statt an sechs Tagen verteilt. Die Menschen geben nicht mehr Geld aus, nur weil sie es auch sonntags können. Sie verteilen es nur anders – auf Kosten der Lebensqualität von Millionen Beschäftigten und ihrer Familien.
Das Fazit dieser Umfrage sollte ein Weckruf sein: Die Mehrheit der Deutschen will keine amerikanischen Verhältnisse, keine 24/7-Gesellschaft, keinen Konsumtempel, der niemals schließt. Sie wollen einen Tag der Ruhe, der Familie, der Besinnung. Einen Tag, an dem nicht alles käuflich ist.
In einer Zeit, in der traditionelle Werte von allen Seiten unter Beschuss stehen, in der uns eingeredet wird, Flexibilität und Verfügbarkeit seien die höchsten Güter, zeigt diese Umfrage: Das deutsche Volk hat noch nicht vergessen, was wirklich zählt. Der Sonntag gehört der Familie, der Erholung, der Gemeinschaft – nicht dem Kommerz. Möge es dabei bleiben.
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