
Trump und Xi: Neue Handelseuphorie während Taiwan-Frage schwelt
Die Beziehung zwischen den USA und China sei "extrem stark", verkündete Donald Trump nach einem Telefonat mit Xi Jinping vollmundig auf seiner Truth Social-Plattform. Der US-Präsident sprach von einem "guten und sehr wichtigen Deal" für amerikanische Farmer und kündigte einen Staatsbesuch in Peking für April an. Doch während Trump die Handelsbeziehungen in den höchsten Tönen lobt, brodelt es gewaltig im Südchinesischen Meer.
Handelsdiplomatie statt harter Kante?
Was Trump in seiner euphorischen Nachricht geflissentlich verschwieg: Die Taiwan-Frage. Kein Wort über die Insel, die China als abtrünnige Provinz betrachtet und deren Unabhängigkeit Washington seit Jahrzehnten mit "strategischer Zweideutigkeit" begegnet. Xi hingegen ließ es sich nicht nehmen, Trump daran zu erinnern, dass "Taiwans Rückkehr zu China ein wichtiger Teil der internationalen Nachkriegsordnung" sei.
Die Timing könnte kaum brisanter sein. Japan, Amerikas wichtigster Verbündeter in der Region, hat gerade Mittelstreckenraketen auf einer Insel stationiert, die keine 70 Meilen östlich von Taiwan liegt. Eine Provokation, die in Peking die Alarmglocken schrillen lässt. Doch statt Öl ins Feuer zu gießen, scheint Trump auf Deeskalation zu setzen - zumindest was die Rhetorik angeht.
Sojabohnen statt Säbelrasseln
Die Themen des Gesprächs lesen sich wie eine Einkaufsliste der Realpolitik: Ukraine, Fentanyl, Sojabohnen und andere Agrarprodukte. Trump präsentiert sich als Dealmaker, der lieber über Handelsabkommen spricht als über geopolitische Grundsatzfragen. Eine Strategie, die bei seiner konservativen Basis gut ankommt - schließlich profitieren amerikanische Farmer direkt von besseren Exportbedingungen nach China.
"Unsere Beziehung mit China ist extrem stark! Dieses Telefonat war eine Fortsetzung unseres höchst erfolgreichen Treffens in Südkorea vor drei Wochen."
Doch Kritiker warnen vor zu viel Euphorie. Das Quincy Institute, ein Think Tank, der für eine zurückhaltendere Außenpolitik plädiert, argumentiert, dass Taiwan kein ausreichend vitales Interesse für die USA darstelle, um dafür in den Krieg zu ziehen. Eine Position, die in Trumps Umfeld durchaus Gehör finden könnte.
Die große Unbekannte: Trumps Taiwan-Politik
Was plant Trump wirklich? Seine rhetorische Vagheit in der Taiwan-Frage lässt alle Optionen offen. Einerseits genehmigte er kürzlich Waffenverkäufe an Taipeh, andererseits vermeidet er jede klare Positionierung. Ein Bericht der RAND Corporation sorgte für Aufsehen, als er empfahl, Peking maximale Anreize für einen "graduellen Ansatz zur Wiedervereinigung" zu bieten - nicht um diese tatsächlich zu fördern, sondern um Zeit zu gewinnen.
Die Realität ist komplex: Während Trump mit Xi über Sojabohnen plaudert, erweitert China kontinuierlich seine militärischen Kapazitäten und erhöht den Druck auf Taiwan. Die USA mobilisieren gleichzeitig ihre regionalen Allianzen für den Ernstfall. Ein gefährliches Spiel, bei dem Trumps Handelsdiplomatie möglicherweise nur die Oberfläche kratzt.
Strategische Zweideutigkeit am Scheideweg?
Die jahrzehntealte US-Politik der strategischen Zweideutigkeit - weder eine klare Zusage noch eine Absage militärischer Hilfe für Taiwan - steht möglicherweise vor dem Aus. Experten diskutieren, ob Trump bereit sein könnte, diese Doktrin aufzugeben. Eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen für die gesamte Region.
Vorerst scheint Trump jedoch auf Zeit zu spielen. Die gegenseitigen Staatsbesuche - Xi soll später im Jahr in die USA kommen - deuten auf eine Strategie der Einbindung hin. Ob dies ausreicht, um die fundamentalen Interessengegensätze zu überbrücken, bleibt fraglich. Eines ist sicher: Während Trump von "extrem starken" Beziehungen schwärmt, bereiten sich beide Seiten weiter auf alle Eventualitäten vor.
Die deutsche Bundesregierung täte gut daran, aus diesem geopolitischen Poker ihre Lehren zu ziehen. Statt sich in ideologischen Grabenkämpfen zu verlieren, sollte Berlin endlich eine realistische Außenpolitik betreiben, die deutsche Interessen in den Mittelpunkt stellt. Die Welt wartet nicht auf deutsche Befindlichkeiten - sie dreht sich weiter, mit oder ohne uns.
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