
Union klettert wieder an die Spitze – doch der Vorsprung ist hauchdünn
Die neuesten Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Insa zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze der deutschen Parteienlandschaft. Mit 26 Prozent könne die Union aus CDU und CSU wieder die Führungsposition für sich beanspruchen – allerdings nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von einem Prozentpunkt vor der AfD, die stabil bei 25 Prozent verharrt.
Merz' Große Koalition in der Wählergunst angekommen?
Der minimale Zugewinn von einem Prozentpunkt für die Union könnte als erstes zartes Zeichen dafür gewertet werden, dass die seit Mai amtierende Große Koalition unter Bundeskanzler Friedrich Merz langsam in der Wählergunst ankommt. Nach dem spektakulären Scheitern der Ampel-Koalition im vergangenen November und den vorgezogenen Neuwahlen im Februar hatte sich die CDU/CSU mit der SPD zu einer Regierung der "Verantwortung für Deutschland" zusammengefunden – ein Bündnis, das viele Konservative nur zähneknirschend akzeptierten.
Doch die Zahlen zeigen auch: Von einer echten Begeisterung für die neue Regierung kann keine Rede sein. Mit zusammen nur 41 Prozent für Union und SPD verfügt die Große Koalition über keine überzeugende Mehrheit in der Bevölkerung. Die SPD dümpelt weiterhin bei mageren 15 Prozent – ein historisch schlechter Wert für die einstige Volkspartei.
AfD bleibt stabil – trotz medialer Dauerkritik
Bemerkenswert ist die unveränderte Stärke der AfD. Mit 25 Prozent behauptet sie sich als zweitstärkste Kraft und liegt damit nur einen Prozentpunkt hinter der Union. Dies zeigt, dass ein Viertel der Wählerschaft offenbar immun gegen die permanente mediale und politische Ausgrenzung der Partei geworden ist. Die Bürger scheinen ihre eigenen Schlüsse aus der aktuellen Politik zu ziehen – unabhängig davon, was ihnen die etablierten Medien täglich vorsetzen.
Die Verlierer der Ampel-Ära
Besonders dramatisch ist der Absturz der ehemaligen Ampel-Partner Grüne und FDP. Die Grünen verharren bei 11 Prozent – weit entfernt von ihren einstigen Höhenflügen. Noch schlimmer trifft es die FDP: Mit mickrigen 3 Prozent würde sie nicht einmal mehr in den Bundestag einziehen. Ein vernichtendes Urteil für eine Partei, die sich als liberales Korrektiv in der Ampel verkauft hatte, aber letztlich alle roten Linien überschritt.
Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) scheint seinen Zenit bereits überschritten zu haben. Mit nur 4 Prozent würde die Partei ebenfalls an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Die anfängliche Euphorie um die charismatische Ex-Linke ist offenbar verflogen.
Die Linke hält sich überraschend stabil
Überraschend stabil präsentiert sich hingegen Die Linke mit 11 Prozent. Trotz der Abspaltung des BSW und interner Querelen scheint die Partei ihre Stammwählerschaft halten zu können. Möglicherweise profitiert sie davon, dass viele Bürger angesichts der aktuellen Wirtschaftslage und steigender Lebenshaltungskosten wieder verstärkt nach sozialen Alternativen suchen.
Was bedeuten diese Zahlen für Deutschland?
Die Umfrage zeigt ein tief gespaltenes Land. Während die etablierten Parteien der Mitte zusammen gerade einmal auf 41 Prozent kommen, erreichen die Oppositionsparteien von links und rechts zusammen beachtliche 47 Prozent. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass fast die Hälfte der Wählerschaft mit dem aktuellen politischen Kurs unzufrieden ist.
Besonders besorgniserregend: Die hohe Zustimmung für "sonstige Parteien" mit 5 Prozent deutet darauf hin, dass viele Wähler sich von keiner der etablierten Parteien mehr vertreten fühlen. Ein Alarmsignal für die deutsche Demokratie, das die Regierung Merz ernst nehmen sollte.
Die Erhebung basiert auf einer Befragung von 1.202 Personen zwischen dem 25. und 29. August 2025. Ob sich der minimale Vorsprung der Union halten lässt oder ob die AfD wieder an der Regierungspartei vorbeiziehen wird, werden die kommenden Wochen zeigen. Eines ist jedoch klar: Die Große Koalition steht vor gewaltigen Herausforderungen, wenn sie das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen will.