
Wadephul bei Miosga: Zwischen diplomatischer Zurückhaltung und deutlichen Worten zur Hölle in Gaza
Der neue Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) musste sich am Sonntagabend bei Caren Miosga im ARD-Polittalk einem wahren Spießrutenlauf stellen. Während die Moderatorin hartnäckig nach klaren Positionen zu Donald Trump bohrte, lavierte der CDU-Politiker zwischen diplomatischer Zurückhaltung und überraschend deutlichen Worten. Besonders seine Aussage zu Gaza ließ aufhorchen: "Es ist die Hölle auf Erden, und es ist nicht akzeptabel."
Russlands gefährliche Provokationen: Sind wir noch im Frieden?
Die Vorfälle der letzten Wochen sprechen eine deutliche Sprache: 19 russische Drohnen dringen in polnischen Luftraum ein, Kampfflugzeuge überfliegen deutsche Schiffe in der Ostsee, unidentifizierte Drohnen kreisen über kritischer Infrastruktur. Wadephul wählte vorsichtige Worte: "Wir leben nicht in einem vollständigen Frieden." Eine bemerkenswert zurückhaltende Formulierung angesichts der offensichtlichen Aggressionen Moskaus.
Der Journalist Christoph von Marschall brachte es deutlicher auf den Punkt: "Wir sind nicht mehr im Frieden, ganz bestimmt nicht. Seit Monaten geschehen Angriffshandlungen. Wir sind schon in einer Art unerklärtem Krieg." Diese Klarheit hätte man sich auch vom Außenminister gewünscht. Stattdessen versicherte Wadephul lediglich, die NATO werde "Antworten geben, wenn es nötig wird". Wann, wenn nicht jetzt, ist es nötig?
Die deutsche Brigade in Litauen: Symbolpolitik oder echte Abschreckung?
Wadephul berichtete stolz von seinem Besuch bei den 5000 deutschen Soldaten an der Ostflanke. "Wir würden unser Gebiet vor Russland verteidigen", betonte er. Doch reichen 5000 Soldaten aus, um Putins Expansionsgelüste zu stoppen? Die Politologin Daniela Schwarzer mahnte zu Recht: "Wir haben noch nicht genug getan, dass die kritische Infrastruktur in Deutschland ausreichend geschützt wird." Während die Ampel-Regierung jahrelang die Bundeswehr kaputtgespart hat, müssen wir nun im Eiltempo nachrüsten.
Gaza: Endlich klare Worte vom Außenminister
Überraschend deutlich wurde Wadephul beim Thema Gaza. Mit geschätzten 65.000 Toten seit Oktober 2023 sei die Situation "die Hölle auf Erden". Diese klaren Worte waren überfällig. Gleichzeitig betonte er die "naturgemäße Solidarität" Deutschlands mit Israel - ein diplomatischer Balanceakt, der die Komplexität des Konflikts widerspiegelt.
Die Zwei-Staaten-Lösung bleibt für Wadephul das Ziel, auch wenn Deutschland - im Gegensatz zu Frankreich, Kanada und Großbritannien - Palästina noch nicht anerkennt. "Das ist mir wichtiger als eine symbolische Anerkennung", erklärte er. Eine pragmatische Position, die zeigt: Die neue Bundesregierung setzt auf konkrete Lösungen statt auf Symbolpolitik.
Trump-Tänze: Wadephuls diplomatische Verrenkungen
Besonders peinlich wurde es, als Miosga nach einer Bewertung Donald Trumps fragte. Wadephul wand sich wie ein Aal: "Trump ist ein Demokrat, er ist demokratisch jetzt gewählt." Ob Trump auch ein "Verfechter der Demokratie" sei? Keine Antwort. Diese Zurückhaltung mag diplomatisch klug sein, wirkt aber auch feige angesichts Trumps offensichtlicher autoritärer Tendenzen.
Gleichzeitig machte Wadephul die bittere Wahrheit deutlich: Europa bleibt abhängig von den USA. "Wir können uns hier in Europa gemeinsam in der NATO nur dann wirkungsvoll verteidigen und abschrecken, wenn die Vereinigten Staaten hinter uns stehen." Eine Abhängigkeit, die nach Jahren verfehlter Verteidigungspolitik unter Merkel und der Ampel-Koalition nun schmerzhaft offensichtlich wird.
Fazit: Zwischen Realismus und verpassten Chancen
Wadephuls Auftritt bei Miosga offenbarte die Herausforderungen der neuen Außenpolitik unter Friedrich Merz. Einerseits zeigt sich ein realistischerer Blick auf die Bedrohungen durch Russland und die Tragödie in Gaza. Andererseits bleibt die deutsche Außenpolitik in alten Mustern gefangen: zu vorsichtig gegenüber Moskau, zu abhängig von Washington, zu zögerlich bei konkreten Maßnahmen.
Die neue Bundesregierung hat die Chance, nach Jahren ideologiegetriebener Außenpolitik unter der Ampel wieder zu einer wertebasierten, aber pragmatischen Linie zurückzufinden. Wadephuls Auftritt war ein erster Schritt - aber es müssen noch viele weitere folgen, wenn Deutschland in einer zunehmend gefährlichen Welt seine Interessen wahren will.
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