
Atomare Aufrüstung als Antwort auf Russlands Aggression: CDU fordert nukleare Abschreckung für Deutschland
Die sicherheitspolitische Landschaft Europas steht vor einem dramatischen Umbruch. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz noch ihre ersten Schritte macht, prescht Unions-Fraktionschef Jens Spahn mit einer Forderung vor, die das politische Berlin erschüttert: Deutschland solle direkten Zugriff auf Atomwaffen erhalten. Ein Tabubruch? Oder längst überfällige Realpolitik in Zeiten russischer Aggression?
Die neue Bedrohungslage erfordert neue Antworten
„Die russische Aggression ist eine ganz neue Bedrohungslage. Europa muss abschreckungsfähig werden", erklärt Spahn mit ungewohnter Deutlichkeit. Der CDU-Politiker spricht aus, was viele in Berlin nur hinter vorgehaltener Hand diskutieren: Die amerikanischen Atombomben auf deutschem Boden reichen möglicherweise nicht mehr aus, um Putins Expansionsdrang zu bremsen.
Spahns Vorstoß kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Ukraine-Krieg weiter tobt und die Spannungen zwischen Ost und West täglich zunehmen. Die Forderung nach einer Teilhabe an französischen und britischen Atomwaffen oder gar einem eigenen europäischen Atomschirm markiert einen Wendepunkt in der deutschen Verteidigungspolitik.
Der Preis der Sicherheit
„Wer Schutz will, muss ihn eben auch finanzieren", stellt Spahn nüchtern fest. Eine Aussage, die in ihrer Klarheit bemerkenswert ist – besonders angesichts der Tatsache, dass die neue Bundesregierung bereits ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur plant. Woher sollen die zusätzlichen Mittel für eine nukleare Aufrüstung kommen? Die Antwort dürfte den deutschen Steuerzahler wenig erfreuen.
„Wer nicht nuklear abschrecken kann, wird zum Spielball der Weltpolitik"
Diese Warnung Spahns trifft den Kern der Debatte. In einer Welt, in der Russland mit nuklearen Drohungen um sich wirft und der Iran trotz internationaler Sanktionen an seinem Atomprogramm festhält, erscheint die deutsche Zurückhaltung zunehmend naiv.
Revolutionäre Ideen für Europas Verteidigung
Besonders brisant ist Spahns Vorschlag einer rotierenden Zuständigkeit für Atomwaffen in Europa. Ein Zufallsprinzip soll potenzielle Angreifer im Unklaren lassen, wer im Ernstfall den sprichwörtlichen roten Knopf drückt. Eine clevere Strategie oder gefährliches Spiel mit dem Feuer?
Die historische Dimension dieser Debatte kann kaum überschätzt werden. Deutschland, das Land, das nach dem Zweiten Weltkrieg auf Atomwaffen verzichtete und den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnete, diskutiert nun über nukleare Bewaffnung. Ein Paradigmenwechsel, der die pazifistische Nachkriegsordnung fundamental in Frage stellt.
NATO-Partner in der Pflicht
Spahn nimmt auch die NATO-Verbündeten in die Pflicht, besonders Spanien, das sich weigert, die vereinbarten 5 Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben. „Wenn wir uns im nordatlantischen Bündnis gegenseitig versprechen, uns gemeinsam zu schützen, müssen alle den dafür nötigen Beitrag erbringen", fordert der CDU-Politiker.
Die Botschaft ist klar: Deutschland ist bereit, Verantwortung zu übernehmen – erwartet dies aber auch von seinen Partnern. „Wir müssen im Ernstfall bereit sein, jeden Quadratmeter Litauens zu verteidigen", betont Spahn und macht damit deutlich, dass die Bündnistreue keine Einbahnstraße sein darf.
Ein notwendiger Tabubruch?
Die Angst vor Atomwaffen sitzt tief in der deutschen Seele. Jahrzehntelange Friedensbewegungen und die Erinnerung an zwei verheerende Weltkriege haben eine Gesellschaft geprägt, die militärischer Stärke skeptisch gegenübersteht. Doch die Realität des Jahres 2025 lässt sich nicht mit den Friedenshoffnungen der Vergangenheit bewältigen.
Während die SPD auf ihrem Parteitag über ein AfD-Verbot diskutiert, stellt Spahn die wirklich drängenden Fragen: Wie schützen wir uns vor äußeren Bedrohungen? Wie bewahren wir unsere Freiheit in einer zunehmend instabilen Welt?
Die Debatte, die Spahn angestoßen hat, wird Deutschland noch lange beschäftigen. Sie zwingt uns, unbequeme Wahrheiten anzuerkennen: Die Welt ist gefährlicher geworden, und wer sich nicht verteidigen kann, wird zum Opfer. In Zeiten, in denen physisches Gold als Krisenwährung wieder an Bedeutung gewinnt, müssen wir auch über die härteste aller Währungen nachdenken – militärische Abschreckung.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Deutschland bereit ist, diesen Weg zu gehen. Eines ist sicher: Die sicherheitspolitische Naivität der vergangenen Jahrzehnte ist endgültig vorbei.