
Bahn-Chaos: Jetzt sollen Kunden auch für fehlendes WLAN entschädigt werden
Die deutsche Bahn-Misere erreicht neue Dimensionen. Während Züge regelmäßig zu spät kommen, ausfallen oder überfüllt sind, fordern die Bundesländer nun allen Ernstes Entschädigungen für fehlendes WLAN und geschlossene Bordbistros. Als ob das die drängendsten Probleme im deutschen Schienenverkehr wären.
Realitätsferne Forderungen statt echter Lösungen
Die Verbraucherminister der Länder haben sich auf einen Beschluss geeinigt, der symptomatisch für die deutsche Politik-Malaise steht. Statt die grundlegenden Probleme der maroden Infrastruktur anzugehen, diskutiert man über Entschädigungen für nicht funktionierende Internetverbindungen. "Fahrgäste sollen darauf vertrauen können, dass beispielsweise bei längeren Fahrten im Fernverkehr ein ausreichendes Verpflegungsangebot im Zug besteht", heißt es in dem Papier. Man fragt sich unweigerlich: Wäre es nicht sinnvoller, wenn Fahrgäste erstmal darauf vertrauen könnten, überhaupt pünktlich anzukommen?
Der Bund solle nun "die Einführung gesetzlicher Ansprüche" prüfen für den Fall, dass "Nebenleistungen, die von den Reisenden berechtigterweise erwartet werden können", nicht erbracht würden. Ein weiteres bürokratisches Monster, das die ohnehin schon überforderte Deutsche Bahn zusätzlich belasten würde.
Die üblichen Verdächtigen applaudieren
Wenig überraschend begrüßen die üblichen Verdächtigen diesen Vorstoß. Der Fahrgastverband Pro Bahn findet eine Fahrpreisminderung durchaus "in Betracht zu ziehen", wie der Vorsitzende Detlef Neuß mitteilte. Die Grünen-Verkehrsexpertin Victoria Broßart erklärt, es wäre denkbar, "bei Nichterbringung dieser den Fahrgästen entgegenzukommen". Und Luigi Pantisano von den Linken fordert selbstverständlich Teilerstattungen des Fahrpreises.
Man könnte meinen, diese Politiker hätten noch nie einen deutschen Bahnhof von innen gesehen. Während die Infrastruktur verfällt, Weichen im Winter einfrieren und im Sommer die Klimaanlagen versagen, debattiert man über WLAN-Entschädigungen. Das ist ungefähr so, als würde man auf der Titanic über die Qualität der Eiswürfel diskutieren.
Die wahren Probleme bleiben ungelöst
Die Deutsche Bahn kämpft mit einem Investitionsstau von geschätzten 90 Milliarden Euro. Das Schienennetz ist teilweise noch aus Kaisers Zeiten, die Stellwerke stammen aus den 1960er Jahren, und die Züge sind chronisch überlastet. Aber anstatt diese fundamentalen Probleme anzugehen, beschäftigt sich die Politik lieber mit Nebensächlichkeiten.
Besonders pikant: Während man über WLAN-Entschädigungen philosophiert, explodieren die Ticketpreise weiter. Das Deutschland-Ticket wurde bereits mehrfach verteuert, und weitere Preiserhöhungen sind angekündigt. Gleichzeitig verschlechtert sich der Service kontinuierlich. Aber Hauptsache, man kann theoretisch eine Entschädigung für fehlendes Internet beantragen.
Ein Spiegel der deutschen Politik
Diese Debatte ist ein perfektes Abbild der aktuellen deutschen Politik: Man kümmert sich um Symptome statt um Ursachen, produziert mehr Bürokratie statt Lösungen und verliert sich in Details, während das große Ganze kollabiert. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, pragmatischer zu regieren. Doch wenn solche Vorschläge aus den Ländern kommen, zeigt das, wie tief die Realitätsverweigerung in der deutschen Politik verwurzelt ist.
Statt über WLAN-Entschädigungen zu diskutieren, sollte man lieber darüber nachdenken, wie man das Bahnsystem grundlegend sanieren kann. Doch dafür müsste man unbequeme Wahrheiten aussprechen: Dass jahrzehntelange Unterfinanzierung, ideologische Experimente und mangelnde Investitionen in die Infrastruktur ihren Preis haben. Aber das würde ja bedeuten, Verantwortung zu übernehmen – und das ist in der deutschen Politik offenbar zu viel verlangt.
Die Prioritäten sind klar: Erst kommt das WLAN, dann die Pünktlichkeit. Willkommen im besten Deutschland aller Zeiten.

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