
Berlins Peinliche Posse: Mohrenstraße nach Sklavenhändler-Sohn umbenannt
Was für eine grandiose Blamage für die selbsternannten Moralapostel in der Hauptstadt! Da wollten die Berliner Verantwortlichen mal wieder besonders fortschrittlich sein und die angeblich "diskriminierende" Mohrenstraße umbenennen. Heraus kam dabei eine Realsatire, die sich kein Kabarettist hätte besser ausdenken können: Der neue Namensgeber Anton Wilhelm Amo war keineswegs das Opfer kolonialer Unterdrückung, als das er jahrzehntelang verkauft wurde, sondern entstammte selbst einer afrikanischen Sklavenhalter-Elite.
Die Wahrheit über den "ersten schwarzen Philosophen"
Der renommierte Historiker Michael Zeuske hat nun Dokumente ausgewertet, die das romantisierte Bild vom verschleppten Sklaven Amo gründlich zerstören. Die Erkenntnisse sind brisant: Der Mann, der als Symbol gegen Diskriminierung herhalten sollte, gehörte zur Elite einer politischen Gemeinschaft, die selbst Sklaven hielt und Kriegsgefangene an die Niederländer verkaufte. Ein hochrangiger Junge aus einer hochrangigen Familie – kein hilfloses Opfer, sondern Teil des Systems.
Besonders pikant: Amo unterzeichnete 1706 selbst einen Vertrag zwischen der Westindischen Kompanie und dem Oberkönig der Sklavenjägergemeinschaft. In diesem Dokument wurde unter anderem geregelt, wie mit geflohenen Sklaven zu verfahren sei. Der Historiker Zeuske kommt zu dem eindeutigen Schluss, dass Amo "durchaus der Neffe oder Sohn" eines indigenen Sklavenhändlers gewesen sein dürfte.
Keine Verschleppung, sondern privilegierte Bildungsreise
Die bisherige Darstellung, Amo sei als "menschliches Geschenk" an den Hof des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel verschenkt worden, entpuppt sich als komplette Geschichtsfälschung. Tatsächlich wurde der junge Mann 1709 von seinen eigenen Eltern nach Deutschland geschickt – begleitet von einem Sergeanten der holländischen Westindischen Kompanie. "Eine hochrangige Begleitung für einen hochrangigen Jungen", resümiert der Historiker treffend.
Dass Amo den Reisevertrag selbst unterschrieb, belegt zusätzlich seine privilegierte Stellung. Sklaven hatten bekanntlich keine Vertragsfreiheit. Hier reiste ein Mitglied der afrikanischen Oberschicht nach Europa, um eine erstklassige Ausbildung zu erhalten – finanziert vermutlich durch die Erlöse aus dem Sklavenhandel seiner Familie.
Berliner Straßengesetz ad absurdum geführt
Die Ironie könnte kaum größer sein: Laut Berliner Straßengesetz ist die Benennung nach Personen, die mit Kolonialismus oder Sklaverei in Verbindung stehen, ausdrücklich verboten. Genau das haben die Verantwortlichen nun getan – sie haben eine Straße nach dem Sohn eines Sklavenhändlers benannt. Der Historiker Zeuske bringt es auf den Punkt: "Die Verantwortlichen sollten überlegen, was sie falsch gemacht haben."
Doch wer die handelnden Personen kennt, weiß: Eine Revision dieser peinlichen Fehlentscheidung wird es nicht geben. Zu groß wäre der Gesichtsverlust für all jene, die sich als moralische Instanzen inszenieren. Lieber wird man die unbequemen historischen Fakten unter den Teppich kehren und so tun, als wäre nichts geschehen.
Symbol für gescheiterte Identitätspolitik
Diese Episode offenbart exemplarisch das Scheitern linksgrüner Identitätspolitik. Anstatt sich mit echter Geschichte auseinanderzusetzen, werden oberflächliche Narrative konstruiert, die ins eigene Weltbild passen. Hauptsache, man kann sich als Kämpfer gegen Diskriminierung inszenieren – auch wenn man dabei ausgerechnet einen Sklavenhändler-Sprössling ehrt.
Die ursprüngliche Mohrenstraße ehrte übrigens die maurischen Bewohner, die dort im 17. Jahrhundert lebten. Der Begriff "Mohr" bezeichnete schlicht die Bewohner Mauretaniens und war keineswegs abwertend gemeint. Doch solche historischen Feinheiten interessieren die selbsternannten Sprachpolizisten nicht. Sie wittern überall Diskriminierung – und schaffen dabei neue Absurditäten.
Was bleibt, ist eine Straße, die nun den Namen eines Mannes trägt, der in einem System aufwuchs, das von Sklavenhandel profitierte. Ein Treppenwitz der Geschichte, der zeigt: Wer die Vergangenheit umschreiben will, ohne sie wirklich zu verstehen, landet unweigerlich in der Sackgasse der eigenen Ignoranz. Berlin hat sich mit dieser Umbenennung nicht nur blamiert – es hat auch bewiesen, dass ideologischer Eifer und historische Kompetenz selten Hand in Hand gehen.