
Chinas Elektro-Offensive: Wie das Reich der Mitte die globale Autoindustrie überrollt
Die chinesische Elektrofahrzeug-Revolution hat die Welt kalt erwischt. Was einst als belächeltes Experiment galt, entwickelte sich zur größten Bedrohung für die etablierte Autoindustrie seit Jahrzehnten. Während deutsche Hersteller noch über Klimaneutralität philosophieren und die EU-Bürokratie neue Regulierungen ersinnt, haben chinesische Konzerne längst Fakten geschaffen.
Vom Underdog zum Weltmarktführer
Die Ironie der Geschichte könnte kaum größer sein: 2011 lachte Tesla-Chef Elon Musk noch über BYD und deren Produkte. "Haben Sie deren Auto gesehen?", spottete er damals in einem Bloomberg-Interview. Er prophezeite dem chinesischen Hersteller ein baldiges Ende. Heute dürfte Musk das Lachen vergangen sein – BYD überholte Tesla 2024 als weltgrößter Elektrofahrzeughersteller nach Umsatz.
Diese Entwicklung sei kein Zufall, sondern das Ergebnis einer konsequenten Industriepolitik, die westliche Demokratien in ihrer derzeitigen Form niemals umsetzen könnten. Während hierzulande endlos über Gendersternchen und Klimagerechtigkeit debattiert werde, habe China zwischen 2009 und 2023 geschätzte 230 Milliarden Dollar in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen investiert. Subventionen, Steueranreize und massive Forschungsförderung hätten eine Industrie geschaffen, die nun den Weltmarkt erobere.
Die neue Weltordnung der Automobilindustrie
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2023 überholte China Japan als weltgrößter Fahrzeugexporteur. Im vergangenen Jahr erreichten die heimischen Autoverkäufe mit 31,4 Millionen Einheiten einen Rekordwert, wobei neue Elektrofahrzeuge etwa 41 Prozent der Gesamtproduktion ausmachten. Henner Lehne von S&P Global Mobility konstatiert, dass chinesische Hersteller innerhalb weniger Jahre von belächelten Nachahmern zu ernsthaften Konkurrenten aufgestiegen seien.
"BYD allein wuchs in den letzten drei Jahren um etwa eine Million Einheiten pro Jahr und wischte das Lächeln aus den Gesichtern vieler Produktmanager der etablierten Autohersteller", so Lehne.
Michael Dunne, CEO von Dunne Insights, prognostiziert, dass China bis 2030 jährlich 36 Millionen Fahrzeuge produzieren werde – vier von zehn weltweit gebauten Autos. Die Exportzahlen dürften von einer Million im Jahr 2020 auf geschätzte neun Millionen bis 2030 steigen. Länder wie Thailand, Südafrika und Spanien spürten bereits den Druck chinesischer Importe.
Europas hilflose Reaktion
Die Reaktion des Westens wirkt geradezu verzweifelt: Sowohl die USA als auch die EU haben Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge verhängt. Doch diese protektionistischen Maßnahmen gleichen dem Versuch, eine Flutwelle mit einem Sandsack aufzuhalten. In Großbritannien machten chinesische Automarken im Juni bereits zehn Prozent aller Neuwagenverkäufe aus. Im elektrofahrzeugfreundlichen Norwegen eroberten sie innerhalb weniger Jahre einen ähnlichen Marktanteil.
Rella Suskin von Morningstar warnt, dass die wahre Expansion erst beginne: "Der chinesische Markt ist so gesättigt, dass sie woanders hinschauen müssen. Wir stehen erst am Anfang der Exporte in den Rest der Welt." Erstmals hätten chinesische E-Auto-Hersteller 2024 mehr in Fabriken im Ausland als im Inland investiert – ein deutliches Zeichen für ihre globalen Ambitionen.
Das Versagen der deutschen Politik
Während China konsequent seine Industriestrategie verfolgt, verliert sich die deutsche Politik in ideologischen Grabenkämpfen. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz plant ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur – finanziert durch neue Schulden, die Merz eigentlich ausgeschlossen hatte. Diese Gelder fließen jedoch primär in grüne Prestigeprojekte statt in die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie.
Die im Grundgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 werde die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Zinszahlungen belasten. Gleichzeitig ersticke die EU-Bürokratie jeglichen unternehmerischen Geist, wie Sigrid de Vries von der European Automobile Manufacturers' Association einräumt. Der regulatorische Rahmen treibe Kosten in die Höhe und hemme Innovationen, anstatt sie zu fördern.
Ein Weckruf für den Westen
Die chinesische Dominanz im Elektrofahrzeugmarkt sollte als Warnung verstanden werden. Wie bereits bei Solarpanels, Schiffbau, Drohnen und Stahl drohe China auch die Automobilindustrie zu übernehmen. Dies sei keine Frage des fairen Wettbewerbs, sondern das Ergebnis unterschiedlicher Systeme: Während China langfristig plane und konsequent handle, verzettele sich der Westen in endlosen Debatten über Geschlechterpronomen und Klimagerechtigkeit.
Die Ironie dabei: Während westliche Politiker von einer grünen Transformation träumen, setze China diese bereits um – allerdings zu seinen Bedingungen und zum eigenen Vorteil. Die deutsche Autoindustrie, einst Stolz der Nation, drohe zum Kollateralschaden einer verfehlten Politik zu werden, die Ideologie über Pragmatismus stelle.
Es bleibt die Frage, ob Europa noch die Kraft aufbringt, sich aus der selbstverschuldeten Misere zu befreien. Die Zeit drängt, denn die chinesische Elektro-Offensive hat gerade erst begonnen. Wer in dieser neuen Weltordnung bestehen will, braucht keine neuen Regulierungen, sondern unternehmerische Freiheit und politischen Mut. Beides scheint in der aktuellen politischen Landschaft Deutschlands Mangelware zu sein.
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