
Deutsch-polnische Allianz gegen Moskau: Wadephul fordert härtere Gangart
Die Bundesregierung und Warschau schmieden eine noch engere Verteidigungsallianz gegen Russland. Bei einem Treffen in Berlin forderte Bundesaußenminister Johann Wadephul gemeinsam mit seinem polnischen Amtskollegen Radoslaw Sikorski eine deutliche Verschärfung des Drucks auf Moskau. Die Botschaft ist unmissverständlich: Europa müsse endlich Stärke zeigen, statt sich von Putins Hinhaltetaktik an der Nase herumführen zu lassen.
Putins Zermürbungsstrategie durchschauen
Wadephul ließ bei der gemeinsamen Pressekonferenz kein gutes Haar an den jüngsten Verhandlungsergebnissen aus Istanbul. Das Resultat sei "ernüchternd", so der CDU-Politiker. Der Kreml-Chef setze auf eine perfide "Zermürbungstaktik", um den Westen mürbe zu machen. Eine echte Bereitschaft zum Dialog? Fehlanzeige. Stattdessen spiele Putin auf Zeit, während ukrainische Städte weiter unter Beschuss stünden.
Die Antwort der beiden Minister fällt eindeutig aus: Das 18. EU-Sanktionspaket müsse "schnellstmöglich" kommen. Man könne es sich nicht länger leisten, zuzuschauen, wie Moskau die internationale Ordnung mit Füßen trete. Sikorski pflichtete seinem deutschen Kollegen bei und sprach von einer russischen "Verzögerungstaktik", die nur ein Ziel habe: Den Westen zu zermürben und die Ukraine auszubluten.
Merz als Europas Stimme in Washington
Besondere Bedeutung komme dem Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz bei US-Präsident Donald Trump zu. Als erster europäischer Regierungschef seit Beginn der direkten Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau könne Merz eine wichtige "Rückenstärkung" nach Washington bringen. Die Botschaft müsse klar sein: Europa stehe geschlossen an der Seite der Ukraine. Gemeinsam mit den USA wolle man Russland endlich an den Verhandlungstisch zwingen - aber zu fairen Bedingungen, nicht zu Putins.
Militärische Zusammenarbeit wird ausgebaut
Konkret wurde es bei den Plänen zur Verteidigungskooperation. Der Ausbau der europäischen Luftverteidigung stehe ganz oben auf der Agenda, so Wadephul. Auch die Rüstungskooperation solle vorangetrieben werden - ein längst überfälliger Schritt angesichts der Bedrohungslage. Polen und Deutschland hätten als Länder an der NATO-Ostflanke eine besondere Verantwortung. Diese Zusammenarbeit sei auch ein "Test" für die bilateralen Beziehungen, betonte Sikorski.
Die Infrastruktur für die Verteidigung müsse ebenfalls ausgebaut werden. Jahrzehntelang habe man die Bundeswehr kaputtgespart, nun räche sich diese verfehlte Politik bitter. Während Russland aufrüste, müsse Europa endlich nachziehen - nicht um Krieg zu führen, sondern um ihn zu verhindern.
Nawrocki kein Störfaktor für Beziehungen
Die Wahl von Karol Nawrocki zum neuen polnischen Präsidenten werde die deutsch-polnische Zusammenarbeit nicht beeinträchtigen, zeigten sich beide Minister überzeugt. Die Partnerschaft sei "eng und fest", versicherte Wadephul. Sikorski ergänzte pragmatisch, dass in Polen die Regierung die Außenpolitik bestimme, nicht der Präsident. Die konservative Ausrichtung des neuen Staatsoberhaupts könne sogar förderlich sein für eine realistische Sicherheitspolitik.
Beim deutsch-polnischen Forum in Berlin wurde die Tragweite der Partnerschaft noch einmal unterstrichen. Wadephul bezeichnete sie als "Herzensangelegenheit" und erinnerte auch an die dunklen Kapitel der gemeinsamen Geschichte. Deutschland werde die Millionen Opfer der deutschen Besatzung Polens niemals vergessen - gerade deshalb sei die heutige Freundschaft so wertvoll.
Grenzkontrollen bleiben Streitpunkt
Ein Wermutstropfen bleibt: Die deutschen Grenzkontrollen zu Polen. Sikorski mahnte, wenn diese schon nötig seien, sollten die Auswirkungen für die Menschen in der Grenzregion minimiert werden. Ein berechtigter Einwand, der zeigt, dass trotz aller Einigkeit im Großen noch Reibungspunkte im Detail bestehen.
Die Botschaft des Treffens ist dennoch klar: Deutschland und Polen rücken militärisch enger zusammen, um der russischen Bedrohung entgegenzutreten. Die Zeit der Appeasement-Politik ist vorbei. Europa müsse endlich Zähne zeigen, statt sich von Moskaus Hinhaltetaktik einlullen zu lassen. Ob diese neue Härte Früchte trägt, wird sich zeigen. Eines ist jedoch sicher: Die Alternative - weiteres Zögern und Zaudern - kann sich der Westen nicht mehr leisten.
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