
Deutschlands Mittelstand im freien Fall: Traditionsunternehmen Dresselhaus meldet Insolvenz an
Die deutsche Wirtschaft erlebt den nächsten Schock: Mit der Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG aus Herford kollabiert ein weiteres Schwergewicht des deutschen Mittelstands. Der 1950 gegründete Schraubenspezialist, der einst als Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst galt, musste beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen. Ein Schicksal, das symptomatisch für die desaströse Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre steht.
Wenn Millionengewinne zur Luftnummer werden
Besonders bitter mutet die Tatsache an, dass das Unternehmen noch 2023 einen Gewinn von 21 Millionen Euro ausweisen konnte. Doch wer genauer hinschaut, erkennt die Täuschung: Fast der gesamte Gewinn resultierte aus Immobilienverkäufen im Wert von 24,9 Millionen Euro. Ohne diese Notverkäufe hätte Dresselhaus bereits damals rote Zahlen geschrieben. Ein klassisches Beispiel dafür, wie deutsche Unternehmen ihr Tafelsilber verscherbeln müssen, um in einem zunehmend feindlichen Wirtschaftsumfeld zu überleben.
Die verzweifelten Rettungsversuche der vergangenen Monate lesen sich wie ein Lehrbuch des Scheiterns: Stellenabbau, Standortschließungen, neue Investoren – nichts konnte den Niedergang aufhalten. Geschäftsführer Markus Schörg räumte gegenüber der Wirtschaftswoche ein, dass es sowohl an "Umsetzungsgeschwindigkeit" als auch an "nötigen finanziellen Mitteln" gefehlt habe. Eine beschönigende Umschreibung für das, was viele deutsche Mittelständler derzeit erleben: Sie werden zwischen explodierenden Energiekosten, überbordender Bürokratie und einer ideologiegetriebenen Wirtschaftspolitik zerrieben.
600 Arbeitsplätze auf der Kippe
Hinter den nüchternen Zahlen stehen menschliche Schicksale: Rund 600 Mitarbeiter bangen nun um ihre Zukunft – nicht nur am Stammsitz in Herford, sondern auch an den internationalen Standorten in Russland, Italien, Österreich und der Türkei. Bereits Ende 2024 hatte das Unternehmen 50 Stellen gestrichen, der Standort Urbach sollte zum 31. Juli geschlossen werden. Maßnahmen, die offenbar zu spät kamen.
Der niederländische Private-Equity-Fonds Nimbus, der im Frühjahr als vermeintlicher Retter eingestiegen war, konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Ein Muster, das sich in der deutschen Wirtschaft immer häufiger zeigt: Ausländische Investoren übernehmen deutsche Traditionsunternehmen, doch statt nachhaltiger Sanierung folgt oft nur die Verwertung der Reste.
Ein Dominoeffekt droht
Die Insolvenz von Dresselhaus dürfte nicht ohne Folgen bleiben. Zu den Kunden des Unternehmens zählen Möbelproduzenten, die Automobilzulieferindustrie, Landmaschinenhersteller sowie die holz- und metallverarbeitende Industrie. Auch Baumärkte, der Eisenwaren-Fachhandel und der Kfz-Teilegroßhandel werden von dem Herforder Unternehmen beliefert. Ein Ausfall dieses wichtigen Zulieferers könnte einen Dominoeffekt auslösen und weitere Branchen in Mitleidenschaft ziehen.
Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, unterstützt von Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung, soll nun "sämtliche Optionen" prüfen. Doch die Erfahrung zeigt: Wenn ein deutsches Traditionsunternehmen erst einmal in die Insolvenz gerutscht ist, folgt meist die Zerschlagung oder der Verkauf an internationale Konzerne. Die deutsche Wirtschaftssubstanz wird Stück für Stück abgebaut.
Symptom einer verfehlten Politik
Der Fall Dresselhaus reiht sich ein in eine lange Liste deutscher Unternehmensinsolvenzen der jüngsten Zeit. Von der Galeria Karstadt Kaufhof über Hakle bis hin zu zahlreichen mittelständischen Betrieben – die deutsche Wirtschaft erlebt eine Pleitewelle historischen Ausmaßes. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur ankündigt und die Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz verankert, gehen die Lichter in deutschen Fabrikhallen aus.
Die Rechnung für diese Politik werden kommende Generationen zahlen müssen – durch höhere Steuern, explodierende Inflation und den Verlust industrieller Wertschöpfung. Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen, entpuppt sich bereits jetzt als Luftnummer. Stattdessen erleben wir eine Deindustrialisierung im Zeitraffer, während unsere europäischen Nachbarn von der deutschen Schwäche profitieren.
Es bleibt die bittere Erkenntnis: Ein Land, das einst für Qualität "Made in Germany" stand, verliert zunehmend seine industrielle Basis. Dresselhaus mag vorerst den Geschäftsbetrieb "vollumfänglich" fortführen – doch wie lange noch? Die Zukunft eines weiteren deutschen Mittelständlers steht auf der Kippe, und mit ihm die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
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