
Habecks Heizungschaos: Wie Katherina Reiche aus dem grünen Desaster noch einen Erfolg machen könnte
Das Heizungsgesetz der Ampel-Regierung sollte eigentlich die Wärmewende vorantreiben. Stattdessen wurde es zum Paradebeispiel für ideologiegetriebene Politik, die an der Realität der Bürger vorbeigeht. Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) steht nun vor der Herausforderung, die Scherben aufzusammeln und einen pragmatischen Weg zu finden.
Die gescheiterte Vision der Grünen
Als Robert Habeck sein umstrittenes Heizungsgesetz auf den Weg brachte, hatte er durchaus nachvollziehbare Ziele vor Augen. Deutschland wolle bis 2045 klimaneutral werden, und gerade der Gebäudesektor hinke bei den Klimazielen hinterher. Rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen gingen auf Gebäude zurück, so die Deutsche Energieagentur. Zudem drohe ab 2027 der europäische Emissionshandel für Gebäude und Verkehr, der fossile Energien deutlich verteuern werde.
Doch was als Klimaschutzmaßnahme gedacht war, entwickelte sich zu einem kommunikativen Desaster. Die Ampel-Koalition schaffte es nie, die Bevölkerung von ihren Plänen zu überzeugen. Stattdessen dominierten Schlagworte wie "Heizungszwang" und "Enteignung" die öffentliche Debatte. Die Opposition aus Union und AfD nutzte die Verunsicherung geschickt aus und warnte vor einer Bevormundung der Bürger.
Der Markt reagierte – aber anders als geplant
Die Folgen dieser verfehlten Kommunikation waren verheerend. Anstatt auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen, kauften die Menschen aus Angst vor Verboten massenhaft neue Öl- und Gasheizungen. Der Markt für regenerative Heizungen brach regelrecht ein. Markus Staudt vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie bestätigte gegenüber dem Tagesspiegel einen dramatischen Rückgang: Im ersten Quartal 2025 seien 32 Prozent weniger Heizungen verkauft worden als im ohnehin schwachen Vorjahreszeitraum.
Die Verunsicherung sitzt tief. Viele Hausbesitzer warten ab, was ihre Kommunen in Sachen Wärmeplanung entscheiden. Bis 2026 in Großstädten und bis 2028 in kleineren Gemeinden haben die Kommunen Zeit, ihre Pläne vorzulegen. Erst dann wissen die Bürger, welche Optionen ihnen zur Verfügung stehen werden.
Reiches Chance für einen Neustart
Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hat im Wahlkampf versprochen, das Heizungsgesetz "abzuschaffen". Doch ihre bisherigen Aussagen sorgen eher für zusätzliche Verwirrung als für Klarheit. Sie kündigte an, den "Zwang zur Wärmepumpe" zu beenden – einen Zwang, den es im aktuellen Gesetz gar nicht gibt. Das Gesetz erlaubt bereits eine Vielzahl von Heizsystemen. Auch ihre Ankündigung, das Betriebsverbot für alte Heizungen von vor 1991 zu kippen, ist irreführend, da diese Regelung noch aus der Merkel-Ära stammt.
Franziska Mey vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Potsdam warnte bereits vor einer Wiederholung der alten Fehler: Die neue Regierung verspreche zwar Technologieoffenheit und Flexibilität, doch konkrete Anforderungen blieben vage und Entscheidungsprozesse intransparent.
Was die Branche wirklich braucht
Interessanterweise ist die Heizungsindustrie einer Reform des Gebäudeenergiegesetzes durchaus aufgeschlossen. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die aktuelle Komplexität und Kleinteiligkeit des Gesetzes. Auch die Koppelung an die kommunale Wärmeplanung wird hinterfragt, da für viele Eigenheimbesitzer bereits jetzt klar sei, dass Fern- oder Nahwärme keine Option darstelle.
Was die Branche fordert, ist Klarheit und Verlässlichkeit. Die langwierigen Debatten von 2023 dürften sich nicht wiederholen, mahnt Markus Staudt vom BDH. Die Verunsicherung im Markt sei bereits groß genug.
Ein pragmatischer Weg nach vorn
Katherina Reiche hat die Chance, aus den Fehlern ihres Vorgängers zu lernen. Statt ideologischer Grabenkämpfe braucht es eine pragmatische Herangehensweise, die sowohl Klimaschutz als auch die Bedürfnisse der Bürger im Blick hat. Die Wärmewende muss vorangebracht werden – das steht außer Frage. Doch sie muss so gestaltet werden, dass die Menschen mitgenommen werden, nicht überrollt.
Der drohende CO₂-Preis ab 2027 macht deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Wer jetzt nicht handelt, riskiert eine massive Belastung der Bürger durch steigende Energiekosten. Doch diese Botschaft muss klar und ohne ideologische Scheuklappen kommuniziert werden.
Wenn Reiche es schafft, das Heizungsgesetz zu entschlacken, klare Regeln zu schaffen und dabei technologieoffen zu bleiben, könnte aus Habecks Flop tatsächlich noch eine Erfolgsgeschichte werden. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt und endlich eine Politik macht, die bei den Menschen ankommt – nicht über ihre Köpfe hinweg.
RETTE DEIN GELD: Der digitale Euro kommt
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dr. Daniele Ganser

Peter Hahne

Ernst Wolff

Prof. Dr. R. Werner

Matthew Piepenburg

Tom O. Regenauer
Die 4 Gefahren
für Ihr Vermögen
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik