
Köln vor dem Neustart: Drei Kandidaten buhlen um das schwere Erbe Henriette Rekers
Die Domstadt steht vor einer Zäsur. Nach zehn Jahren unter der parteilosen Oberbürgermeisterin Henriette Reker sehnen sich die Kölner nach einem Neuanfang. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 69 Prozent der Bürger zeigen sich unzufrieden mit der Amtsführung ihrer Stadtchefin – ein vernichtendes Urteil, das die tiefe Frustration über den Zustand der viertgrößten deutschen Stadt widerspiegelt.
Was als hoffnungsvoller Aufbruch begann, endete in Enttäuschung. Noch 2017 lag die Unzufriedenheit bei vergleichsweise moderaten 37 Prozent. Doch die Probleme wuchsen Reker über den Kopf: Verkehrschaos, Vermüllung, explodierende Kriminalität – die Liste des Versagens ist lang. Die Sanierung des Opernhauses, ursprünglich mit 253 Millionen Euro veranschlagt, verschlingt nun 1,5 Milliarden Euro und wird mit elfjähriger Verspätung fertig. Ein Sinnbild für die Unfähigkeit der Stadtverwaltung, Großprojekte zu stemmen.
Das Spielplatz-Debakel als Symptom
Wie sehr Reker den Bezug zur Realität verloren hatte, zeigte sich zuletzt bei der absurden Idee, Spielplätze in "Aktions- und Sportflächen" umzubenennen. Nach bundesweitem Spott ruderte die Oberbürgermeisterin zurück – ein Lehrstück in politischer Instinktlosigkeit. Während die Verwaltung sich mit derartigen Genderexperimenten beschäftigte, verfielen Schulen, Brücken und der öffentliche Nahverkehr zusehends.
Die unheilige Allianz zwischen CDU und Grünen, die Reker 2015 ins Amt hievte, erwies sich als Lähmungsfaktor. Beide Fraktionen blockierten sich gegenseitig, während die Stadt im Stillstand versank. Nun treten die Parteien mit eigenen Kandidaten an – eine Chance für einen echten Neustart.
Drei Bewerber, drei Versprechen
Das Rennen ist völlig offen. Die Forsa-Umfrage zeigt die Grünen bei 24 Prozent, die CDU bei 20 und die SPD bei 18 Prozent – doch nur die Hälfte der Befragten will tatsächlich für den OB-Kandidaten ihrer Partei stimmen. Die Kölner sind skeptisch geworden.
Torsten Burmester (SPD) verspricht "Konsequenz" und will die aufgeblähte Verwaltung verschlanken. Der ehemalige DOSB-Chef plant, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und die Wirtschaft stärker einzubinden. Spielplatz-Umbenennungen werde es mit ihm nicht geben – ein klares Signal gegen ideologische Experimente.
Markus Greitemann (CDU) setzt auf seine Verwaltungserfahrung als Baudezernent. Er verweist auf Erfolge beim Schulbau, wo er die jährlichen Investitionen von 80 auf 400 Millionen Euro steigerte. Seine Botschaft: "Ich bin nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung." Die Spielplatz-Posse hätte er intern geregelt – ohne öffentliches Theater.
Berivan Aymaz (Grüne) träumt von einem "Kulturwandel" in der Verwaltung. Die Landtagsvizepräsidentin will partizipative Prozesse fördern und setzt auf grüne Transformation. Ihre Vision einer autofreien Innenstadt dürfte allerdings bei vielen Kölnern auf Widerstand stoßen – die Stadt braucht pragmatische Lösungen, keine ideologischen Experimente.
Die Stunde der Wahrheit
Am 14. September entscheiden die Kölner über ihre Zukunft. Der Politikwissenschaftler Conrad Ziller sieht Chancen für einen echten Neuanfang: Ohne Amtsbonus müssten die Kandidaten mit Sachpolitik überzeugen. Doch die Herausforderungen sind gewaltig. Die nächsten Mega-Sanierungen von Philharmonie und Museen stehen bereits an, während die Infrastruktur weiter verfällt.
Die Stadt braucht einen Oberbürgermeister, der die Probleme anpackt statt sie zu verwalten. Einen, der sich auf das Wesentliche konzentriert: funktionierende Schulen, saubere Straßen, sichere Plätze. Die Zeit für Symbolpolitik und Genderdebatten ist vorbei. Köln muss wieder funktionieren – für die Menschen, die hier leben, arbeiten und ihre Steuern zahlen.
"Die Karten werden in Köln wirklich neu gemischt", sagt Ziller. Es bleibt zu hoffen, dass die Wähler diesmal ein besseres Blatt ziehen als vor zehn Jahren. Die Geduld der Kölner ist erschöpft – sie haben eine funktionierende Stadtverwaltung verdient, keine ideologischen Experimente.

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