
München plant Rollstuhl-Ampeln: Wenn Inklusion zur Verkehrspolitik wird
Die bayerische Landeshauptstadt macht wieder einmal Schlagzeilen mit einer Idee, die man getrost als typisch für die aktuelle Zeitgeist-Politik bezeichnen darf. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) möchte nun Rollstuhlfahrer-Symbole an Ampeln anbringen lassen. Nach homosexuellen Ampelpärchen und dem Pumuckl soll dies der dritte Streich in Sachen "kreativer Verkehrsführung" werden.
Gesellschaftliche Sichtbarkeit oder Symbolpolitik?
Der Vorschlag stamme vom ehemaligen Behindertenbeauftragten Oswald Lutz und solle die "gesellschaftliche Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung erhöhen", heißt es aus dem Rathaus. Eine löbliche Absicht, könnte man meinen. Doch während München mit leeren Kassen kämpft, astronomische Mieten die Bürger belasten und Baustellen das Stadtbild prägen, beschäftigt sich die Stadtspitze mit der Neugestaltung von Ampelfiguren.
Man fragt sich unwillkürlich: Wäre es nicht sinnvoller, zunächst einmal dafür zu sorgen, dass Rollstuhlfahrer überhaupt problemlos durch die Stadt kommen? Barrierefreie U-Bahn-Stationen, abgesenkte Bordsteine und funktionierende Aufzüge würden vermutlich mehr zur Inklusion beitragen als bunte Bildchen an Ampeln. Doch das wäre ja echte Arbeit und keine medienwirksame Symbolpolitik.
Die bunte Ampelwelt der Landeshauptstadt
Seit 2015 zieren bereits homosexuelle Ampelpärchen die Ludwigsvorstadt - eine Maßnahme, die sogar gerichtlich bestätigt wurde. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof sah darin eine "Botschaft der Sympathie und Toleranz", nachdem ein besorgter Vater gegen die vermeintliche "politische Indoktrination" seiner Tochter geklagt hatte. Seit Februar dieses Jahres gesellt sich auch noch der Pumuckl dazu, der in Schopfrot und Hosengrün an der Kreuzung im Lehel aufleuchtet.
"Die gesellschaftliche Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung erhöhen" - ein hehres Ziel, das sich offenbar am besten durch Ampelsymbole erreichen lässt.
Von Kopenhagen bis München: Eine kleine Ampelgeschichte
Die erste Fußgängerampel wurde 1933 in Kopenhagen installiert und vertraute noch schlicht auf die Signalwirkung der Farben Rot und Grün. Die Amerikaner setzten ab 1952 auf geschriebene Befehle wie "Walk" und "Don't walk", während Europa Ende der 1950er-Jahre auf Piktogramme umstieg. Das berühmte Ost-Ampelmännchen mit Hut wurde 1961 von Karl Peglau entworfen und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit - ein echter Exportschlager der DDR-Nostalgie.
Seit der Jahrtausendwende bevölkern immer mehr kreative Gestalten deutsche Ampelscheiben. Von Elvis über Wikinger bis hin zu lokalen Sagengestalten - solange die Verkehrssicherheit gewährleistet bleibt, scheint alles erlaubt. Dass es bisher noch keine Rollstuhlfahrer-Ampeln gab, mag tatsächlich verwundern. Die Frage ist nur: Braucht es sie wirklich?
Prioritäten in Zeiten knapper Kassen
Während andere Städte mit echten Problemen kämpfen, leistet sich München den Luxus der Ampelfiguren-Debatte. Man könnte meinen, in der Isar-Metropole sei sonst alles in bester Ordnung. Doch weit gefehlt: Die Wohnungsnot ist dramatisch, die Infrastruktur marode, und die Kriminalität steigt. Aber Hauptsache, die Ampeln senden die richtigen Signale der Toleranz und Vielfalt.
Es ist bezeichnend für die aktuelle Politik, dass man sich lieber mit Symbolthemen beschäftigt als mit den drängenden Problemen der Bürger. Statt echter Lösungen gibt es bunte Bildchen - ein Trend, der sich durch die gesamte deutsche Politik zieht. Von der gescheiterten Energiewende über die unkontrollierte Migration bis hin zur Gender-Debatte: Überall wird Symbolpolitik betrieben, während die realen Herausforderungen ungelöst bleiben.
Ein Blick in die Zukunft
Was kommt als Nächstes? Ampelfiguren für jede erdenkliche Minderheit? Veganer-Ampeln mit Möhrchen-Symbol? Klimaaktivisten, die sich an grünen Ampeln festkleben? Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt, solange man nur kreativ genug ist und die richtigen Buzzwords verwendet.
Die eigentliche Frage lautet doch: Wann beginnen wir wieder, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren? Wann lösen wir echte Probleme statt Scheindebatten zu führen? Die Münchner Rollstuhl-Ampeln mögen gut gemeint sein, doch sie sind symptomatisch für eine Politik, die sich in Nebensächlichkeiten verliert, während die großen Herausforderungen unbeachtet bleiben.
Vielleicht sollten wir uns wieder darauf besinnen, was eine Ampel eigentlich ist: Ein Verkehrszeichen, das Sicherheit gewährleisten soll. Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere ist bestenfalls nette Dekoration, schlimmstenfalls teure Ablenkung von den wirklichen Aufgaben der Kommunalpolitik.
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