
Pentagon-Berater verlässt nach nur sechs Monaten Hegseth – Personalkarussell dreht sich weiter
Das Personalkarussell im Pentagon unter Verteidigungsminister Pete Hegseth dreht sich unaufhörlich weiter. Justin Fulcher, einer der engsten Berater Hegseths, hat nach nur sechs Monaten seinen Hut genommen. Das Verteidigungsministerium bestätigte den Abgang am Samstag, während Fulcher selbst von einer "unglaublich inspirierenden" Zeit sprach. Doch hinter den wohlklingenden Abschiedsworten verbirgt sich ein beunruhigendes Muster.
Planmäßiger Abgang oder Flucht aus dem Chaos?
Fulcher behauptet, er habe von Anfang an nur sechs Monate im Regierungsdienst geplant. Eine bemerkenswert präzise Zeitplanung für jemanden, der angeblich so begeistert von der "großartigen Arbeit" seines Chefs war. Der Zeitpunkt wirft Fragen auf: Mindestens sechs weitere Mitarbeiter haben seit Januar bereits das Weite gesucht. Das Pentagon spielt diese Abgänge als "normale Übergänge" herunter – eine Einschätzung, die angesichts der Häufigkeit durchaus hinterfragt werden darf.
In seiner Abschiedsbotschaft auf X (ehemals Twitter) überschlug sich Fulcher förmlich mit Lob für Hegseth und Trump. Er sprach von der "Wiederbelebung des Kriegerethos" und dem "Wiederaufbau des Militärs". Große Worte für jemanden, der nach einem halben Jahr bereits die Segel streicht. Besonders pikant: Fulcher betonte mehrfach, seine Entscheidung sei "vollständig seine eigene" gewesen – eine Formulierung, die fast schon nach vorauseilender Verteidigung klingt.
Beeindruckende Erfolgsliste oder Schönfärberei?
Fulchers Bilanz liest sich auf den ersten Blick beeindruckend. Er will maßgeblich an der Überprüfung wichtiger Beschaffungsprogramme beteiligt gewesen sein, Software-Beschaffungszeiten von Jahren auf Monate reduziert und fast 50 Milliarden Dollar von "nicht-tödlichen Posten" in Bereitschaftsprogramme umgeleitet haben. Doch wie viel davon ist tatsächlich seinem Wirken zuzuschreiben und wie viel ist geschickte Selbstvermarktung eines scheidenden Beamten?
Die Tatsache, dass er Hegseth bei hochrangigen Treffen im Indo-Pazifik-Raum begleitete, einschließlich des prestigeträchtigen Shangri-La-Dialogs in Singapur, zeigt zumindest, dass er zum inneren Zirkel gehörte. Umso erstaunlicher erscheint sein schneller Abgang.
Das größere Bild: Trumps Verteidigungspolitik im Umbruch
Fulchers Abgang ist nur die Spitze des Eisbergs. Das Pentagon unter Hegseth scheint sich in einem permanenten Umbruch zu befinden. Während die Trump-Administration mit markigen Worten von der Stärkung der amerikanischen Verteidigungsfähigkeit spricht, herrscht hinter den Kulissen offenbar erhebliche Unruhe.
Die Rhetorik vom "Kriegerethos" und der militärischen Stärke mag bei der konservativen Basis gut ankommen, doch wenn die Führungsebene des Pentagons einem ständigen Personalwechsel unterliegt, stellt sich die Frage nach der Kontinuität und Effektivität der Verteidigungspolitik. Gerade in Zeiten globaler Spannungen – man denke nur an den andauernden Ukraine-Konflikt oder die jüngste Eskalation im Nahen Osten – braucht es stabile Führungsstrukturen.
Was kommt als Nächstes?
Fulcher kündigte an, sich weiterhin für amerikanische Soldaten einsetzen zu wollen, ließ aber offen, in welcher Form. Seine vage Formulierung deutet darauf hin, dass er sich alle Optionen offenhält – möglicherweise in der Privatwirtschaft oder bei einem der zahlreichen Think Tanks, die sich mit Verteidigungsfragen beschäftigen.
Das Pentagon hat noch keinen Nachfolger benannt, was angesichts der Bedeutung der Position überrascht. Entweder war Fulchers Abgang tatsächlich so kurzfristig wie behauptet, oder man tut sich schwer, qualifizierte Kandidaten für eine Position zu finden, die offenbar mit einem Verfallsdatum versehen ist.
Die Frage bleibt: Ist das ständige Kommen und Gehen im Pentagon Ausdruck einer dynamischen Neuausrichtung oder vielmehr Symptom tieferliegender Probleme? Wenn selbst enge Vertraute wie Fulcher nach nur sechs Monaten das Handtuch werfen, wirft das kein gutes Licht auf die Arbeitsatmosphäre unter Hegseth. Für die amerikanische Verteidigungsfähigkeit – und damit auch für die Sicherheit des Westens insgesamt – wäre mehr Stabilität in der Führung wünschenswert.
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