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30.09.2025
06:09 Uhr

Polens Regierungskoalition wankt: Tusk verliert entscheidende Abstimmung im Parlament

Die polnische Regierung unter Ministerpräsident Donald Tusk steht vor ihrer bisher größten Krise. Bei einer parlamentarischen Abstimmung am 26. September erlitt die Koalition eine empfindliche Niederlage, als neun Abgeordnete des Koalitionspartners "Polen 2050" die Seiten wechselten und einen Gesetzentwurf des oppositionellen Präsidenten Karol Nawrocki unterstützten. Mit 211 zu 203 Stimmen verlor Tusk die Abstimmung – ein Ergebnis, das die Stabilität seiner Regierung fundamental erschüttert.

Verrat in den eigenen Reihen

Besonders brisant: Unter den Abweichlern befand sich auch Szymon Hołownia, der Vorsitzende von "Polen 2050" und amtierende Parlamentspräsident. Während neun seiner Parteikollegen offen für Nawrockis Vorlage stimmten, enthielten sich weitere zwölf der Stimme. Diese offene Rebellion gegen die zuvor vereinbarte Koalitionslinie zeigt, wie tief die Risse in Tusks Regierungsbündnis mittlerweile reichen.

Der Gesetzentwurf selbst hatte es in sich: Er sah nicht nur eine Reduzierung der Unterstützung für ukrainische Migranten vor, sondern auch die Rückkehr zum ambitionierten Projekt eines zentralen Mega-Flughafens nahe Warschau – ein Vorhaben, das Tusks Partei in der Opposition noch als "grandios" und unnötig kritisiert hatte.

Tusks verzweifelte Reaktion offenbart Schwäche

Die Reaktion des Ministerpräsidenten ließ nicht lange auf sich warten. Sichtlich verärgert erklärte Tusk, er "akzeptiere diese Abstimmung nicht" – eine Aussage, die eher nach trotzigem Aufstampfen als nach souveräner Staatsführung klingt. Regierungsnahe Quellen berichten, Tusk habe erwogen, "Polen 2050" aus der Koalition zu werfen. Doch was würde das bringen? Seine Regierung würde zur Minderheitsregierung schrumpfen, abhängig von der Gnade der Opposition.

"Die derzeitige Regierungskoalition nähert sich ihrem Ende", so die düstere Einschätzung aus Tusks engstem Umfeld.

Weitere Niederlagen folgen auf dem Fuß

Als wäre die verlorene Abstimmung nicht genug, musste Tusk noch am selben Tag weitere Demütigungen hinnehmen. Auch in der Frage des Religionsunterrichts zeigte sich seine Koalition gespalten. Präsident Nawrocki nutzte die Gunst der Stunde und unterzeichnete umgehend ein Gesetz zur Neuregelung der Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge – ein weiterer Schlag ins Gesicht des angeschlagenen Regierungschefs.

Das neue Gesetz macht den Zugang zu Sozialleistungen von einer Beschäftigung abhängig und schränkt Gesundheitsleistungen ein. Nawrockis Stabschef Zbigniew Bogucki sprach von einer "völlig unverständlichen und inakzeptablen Situation", in der Ausländer ohne eigenen Beitrag auf Kosten der Steuerzahler leben würden. Eine Position, die in weiten Teilen der polnischen Bevölkerung Anklang findet.

Zensurpläne als letzter Strohhalm?

In seiner Not scheint Tusk nun zu drastischen Mitteln greifen zu wollen. Die Regierung plant laut PiS-Sprecher Rafał Bochenek die Einführung weitreichender Zensurgesetze unter dem Deckmantel der EU-Konformität. Der Digital Services Act soll als Vorwand dienen, um Regierungsbeamten die Befugnis zu geben, Online-Inhalte nach Belieben zu sperren.

"Das Internet war bisher eine Art Oase der Freiheit", warnte Bochenek in einem Fernsehinterview. Diese Freiheit stehe nun auf dem Spiel. Die geplanten Regelungen würden es dem Präsidenten des Amtes für elektronische Kommunikation und dem Vorsitzenden des Nationalen Rundfunkrats ermöglichen, missliebige Meinungen aus dem Netz zu tilgen.

Der Anfang vom Ende?

Die Ereignisse des 26. September könnten als Wendepunkt in die polnische Geschichte eingehen. Tusks Koalition, die einst mit großen Versprechen angetreten war, entpuppt sich als fragiles Konstrukt, das bei der ersten ernsthaften Bewährungsprobe zu zerbrechen droht. Die Opposition unter Führung der PiS und Präsident Nawrocki haben geschickt die Schwächen der Regierung ausgenutzt und ihre eigene Agenda vorangetrieben.

Während Tusk verzweifelt versucht, seine Macht zu erhalten – notfalls mit autoritären Mitteln wie verschärften Zensurgesetzen –, formiert sich bereits der Widerstand. Die polnische Demokratie steht an einem Scheideweg: Wird sie den Verlockungen der Zensur und Kontrolle widerstehen, oder wird sie dem Beispiel anderer EU-Staaten folgen, die ihre Bürger immer stärker bevormunden?

Eines ist sicher: Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Tusks Regierung diese Krise übersteht oder ob Polen vor vorgezogenen Neuwahlen steht. Die Zeichen stehen auf Sturm, und die polnische Bevölkerung beobachtet mit wachsender Sorge, wie ihre gewählten Vertreter mehr mit sich selbst als mit den drängenden Problemen des Landes beschäftigt sind.

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