
Trump verweigert Beileid nach Minnesota-Attentaten und attackiert Gouverneur Walz
Die jüngsten Attentate auf demokratische Politiker im US-Bundesstaat Minnesota offenbaren einmal mehr die tiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. Während das Land eigentlich zusammenrücken sollte, nutzt Präsident Donald Trump die Tragödie für persönliche Angriffe auf den demokratischen Gouverneur Tim Walz. Statt Mitgefühl zu zeigen, beschimpfte Trump seinen politischen Gegner als "einziges Chaos" und verweigerte ihm demonstrativ ein Beileidstelefon.
Blutige Anschläge erschüttern Minnesota
Am vergangenen Wochenende erschoss ein bewaffneter Täter die Vorsitzende des Repräsentantenhauses von Minnesota, Melissa Hortman, sowie deren Ehemann. Der örtliche Senator John Hoffman und seine Frau wurden bei dem Anschlag verletzt. Ein weiteres Parlamentsmitglied entging dem Attentat nur, weil es nicht zu Hause war. Die Polizei konnte den 57-jährigen Tatverdächtigen Vance Boelter nach der "größten Fahndung in der Geschichte des Bundesstaates" ohne Gewaltanwendung festnehmen.
Diese brutalen Gewalttaten gegen gewählte Volksvertreter sollten eigentlich über alle Parteigrenzen hinweg Entsetzen auslösen. Doch während normale Bürger schockiert sind, scheint der Präsident andere Prioritäten zu haben.
Trumps verstörende Reaktion
Auf dem Rückflug vom G-7-Gipfel in Kanada zeigte sich Trump von seiner gewohnt undiplomatischen Seite. "Der Kerl hat keine Ahnung", polterte er über Gouverneur Walz. "Ich könnte nett sein und ihn anrufen. Aber weshalb Zeit verschwenden?" Diese Worte fielen wohlgemerkt nach einem Attentat, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren und weitere verletzt wurden.
"Der Kerl hat keine Ahnung. Er ist ein einziges Chaos. Ich könnte nett sein und ihn anrufen. Aber weshalb Zeit verschwenden?"
Es gehöre eigentlich zur präsidialen Tradition, sich in solchen Momenten an andere gewählte Amtsträger zu wenden und Beileid auszusprechen. Trump jedoch verlegte sich lieber auf Verbalinjurien und bezeichnete Walz als "aalglatt und durchgeknallt".
Alte Rechnungen statt neuer Einheit
Die Wurzeln dieser Feindseligkeit reichen zurück in den Wahlkampf 2024. Walz hatte als Vizepräsidentschaftskandidat an der Seite von Kamala Harris Trump und andere Republikaner als "einfach seltsam" bezeichnet - wohlgemerkt mit dem Zusatz, dies sei keine Beleidigung, sondern eine Beobachtung. Trump scheint diese Kritik nicht vergessen zu haben und nutzt nun die erste Gelegenheit zur Revanche.
Während Trump zwar die Tat selbst verurteilte, zeigt seine Weigerung, mit dem betroffenen Gouverneur zu sprechen, wie tief die politischen Gräben in Amerika mittlerweile sind. In Zeiten, in denen das Land Führungsstärke und Zusammenhalt bräuchte, dominieren persönliche Animositäten das Handeln des Präsidenten.
Ein gespaltenes Land
Die Ereignisse in Minnesota und Trumps Reaktion darauf werfen ein grelles Licht auf den Zustand der amerikanischen Demokratie. Wenn selbst nach tödlichen Attentaten auf gewählte Volksvertreter der Präsident lieber alte Rechnungen begleicht als Trost zu spenden, dann läuft etwas fundamental schief. Die politische Polarisierung hat ein Ausmaß erreicht, das selbst grundlegende menschliche Gesten unmöglich macht.
Man mag von Trumps direkter Art halten, was man will - doch in Momenten nationaler Tragödien sollte das Amt des Präsidenten über persönlichen Befindlichkeiten stehen. Dass dies nicht geschieht, zeigt einmal mehr, wie sehr die traditionellen Normen und Werte der amerikanischen Politik unter Druck geraten sind. Ein Land, das sich nicht einmal nach solchen Gewalttaten zusammenraufen kann, steht vor schwierigen Zeiten.
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