
Vom Al-Qaida-Kämpfer zum Staatsgast: Die verlogene Doppelmoral des Westens
Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Geschwindigkeit sich die moralischen Maßstäbe der westlichen Politik verschieben lassen. Während man uns jahrzehntelang erzählte, der Kampf gegen den Terror sei die oberste Priorität, rollt Washington nun den roten Teppich für einen Mann aus, der einst Seite an Seite mit Al-Qaida gegen amerikanische Soldaten kämpfte.
Der neue Liebling des Westens
Ahmed al-Sharaa, besser bekannt unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Jolani, wird im September die UN-Generalversammlung in New York besuchen. Derselbe Mann, der von 2006 bis 2011 wegen seiner Aktivitäten bei Al-Qaida im Irak inhaftiert war, erhält nun problemlos ein US-Visum. Die Ironie könnte kaum bitterer sein: Keine zwei Wochen nach dem 24. Jahrestag der Anschläge vom 11. September empfängt Amerika einen ehemaligen Al-Qaida-Kommandeur als legitimen Staatsvertreter.
Noch grotesker wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass zur gleichen Zeit palästinensischen Vertretern die Einreise verweigert wird. Die Botschaft ist klar: Ehemalige Terroristen sind willkommen, solange sie den geopolitischen Interessen Washingtons dienen.
Trumps neue Freundschaft
Besonders pikant ist die Rolle Donald Trumps in diesem Schauspiel. Der Mann, der sich gerne als harter Kämpfer gegen den islamistischen Terror inszeniert, traf sich bereits im Mai mit al-Sharaa in Saudi-Arabien und pries ihn als "jungen, attraktiven Kerl" mit einer "starken Vergangenheit". Man fragt sich unwillkürlich, ob Trump diese "starke Vergangenheit" auch so positiv bewerten würde, wenn es um die Familien der 2.606 Menschen ginge, die bei den Anschlägen in New York ihr Leben verloren.
Die blutige Realität hinter der Fassade
Während westliche Politiker al-Sharaa als moderaten Reformer präsentieren, sieht die Realität in Syrien düster aus. Seit seiner Machtübernahme wurden über 3.000 Menschen außergerichtlich hingerichtet. Tausende Alawiten und Angehörige anderer Minderheiten fielen Massakern zum Opfer. Doch das scheint in Washington niemanden zu stören.
"Die US-Regierung hat die Sanktionen gegen Syrien aufgehoben und die HTS von der Terrorliste gestrichen" - ein Federstrich, und aus Terroristen werden Partner.
Die Geschwindigkeit, mit der die USA ihre Position geändert haben, ist atemberaubend. Jahrelang wurde uns erzählt, Assad sei ein brutaler Diktator, der sein Volk unterdrücke. Nun wird sein Nachfolger, ein Mann mit nachweislicher Al-Qaida-Vergangenheit, hofiert - obwohl unter seiner Herrschaft die Gewalt gegen Minderheiten explodiert ist.
Die Nutznießer des Chaos
Wer profitiert von diesem Wandel? Israel nutzte den Machtwechsel prompt, um weitere Gebiete im Südwesten Syriens zu besetzen. Die Türkei, einer der Hauptunterstützer der HTS, festigt ihren Einfluss in der Region. Und die USA? Sie haben einen willigen Partner gefunden, der ihre geopolitischen Interessen bedient.
Es ist bezeichnend, dass al-Sharaa während seines New York-Aufenthalts auch das türkische Haus besuchen wird, gemeinsam mit Präsident Erdogan. Die Achse der Opportunisten formiert sich.
Die Heuchelei kennt keine Grenzen
Was sagt es über den moralischen Kompass des Westens aus, wenn ehemalige Al-Qaida-Kämpfer zu respektablen Gesprächspartnern werden, sobald sie den richtigen Herrscher stürzen? Die Botschaft an die Welt ist verheerend: Terrorismus ist keine Frage der Taten, sondern der politischen Zweckmäßigkeit.
Während iranische Offizielle mit Reisebeschränkungen belegt werden, genießt al-Sharaas Delegation volle Bewegungsfreiheit. Die Doppelstandards könnten offensichtlicher nicht sein. Man stelle sich vor, ein ehemaliger Taliban-Kommandeur würde ähnlich hofiert - undenkbar, oder? Aber al-Sharaa hat das richtige Regime gestürzt, also ist seine Vergangenheit plötzlich irrelevant.
Diese Politik sendet ein fatales Signal: Wer bereit ist, westliche Interessen zu bedienen, dem werden alle Sünden vergeben. Die Opfer des Terrors, die Familien der Gefallenen, die verfolgten Minderheiten - sie alle werden auf dem Altar der Realpolitik geopfert.
Es ist höchste Zeit, dass die Bürger im Westen diese verlogene Doppelmoral durchschauen. Wenn aus Terroristen über Nacht Staatsmänner werden können, wenn Massenmörder zu Reformern umgedeutet werden, dann hat die westliche Außenpolitik jegliche moralische Legitimation verloren. Die wahren Verlierer sind die Prinzipien, für die der Westen angeblich steht - und natürlich die unzähligen Opfer, deren Leid für geopolitische Spielchen instrumentalisiert wird.

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