
SAP im Zwiespalt: Wenn starke Zahlen plötzlich nicht mehr ausreichen
Die Schweizer Großbank UBS hat ihr Kursziel für den deutschen Software-Giganten SAP von 307 auf 300 Euro gesenkt – und das trotz erwarteter solider Quartalszahlen. Was auf den ersten Blick paradox erscheint, offenbart bei genauerer Betrachtung die wachsenden Sorgen der Investoren: Der Fokus verschiebt sich zunehmend vom reinen Umsatzwachstum auf die harte Währung des Cashflows.
Cloud-Geschäft unter Erwartungen
Die UBS-Analysten erwarten für das zweite Quartal einen Cloud-Umsatz von etwa 5,136 Milliarden Euro – ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Klingt beeindruckend? Nicht für die verwöhnten Märkte. Der Konsens liegt bei 5,188 Milliarden Euro und damit leicht höher. In Zeiten, in denen jeder Prozentpunkt zählt, könnte selbst diese marginale Verfehlung für Unruhe sorgen.
Besonders brisant: Der Auftragsbestand (Current Cloud Backlog) dürfte zwar um 29 Prozent auf 18,475 Milliarden Euro steigen, doch ab dem dritten Quartal rechnen die Experten mit einer nachlassenden Dynamik. Ein Warnsignal, das aufhorchen lässt.
Der starke Dollar als Spielverderber
Ein alter Bekannter meldet sich zurück: der starke US-Dollar. Während das SAP-Management im April noch von weitgehend neutralen Währungseffekten ausging, sieht die Realität heute anders aus. Der deutlich gestiegene Greenback gegenüber dem Euro wirkt sich spürbar auf die Zahlen aus und verzerrt das berichtete Wachstum.
Die Währungseffekte könnten zum unerwarteten Stolperstein für SAPs ambitionierte Ziele werden – ein Risiko, das viele Anleger unterschätzen.
Beim operativen Ergebnis erwartet die UBS für das laufende Geschäftsjahr einen Rückgang der Prognose auf 10,3 Milliarden Euro. Der DAX-Konzern selbst hatte zuletzt einen Zielkorridor zwischen 10,3 und 10,6 Milliarden Euro genannt – allerdings auf Basis konstanter Wechselkurse. Ein wichtiges Detail, das in der Euphorie gerne übersehen wird.
Die komplexe Cashflow-Geschichte
Hier wird es richtig spannend – und kompliziert. SAP hob zwar sein Gewinn- und Cashflow-Ziel für 2025 auf zehn beziehungsweise acht Milliarden Euro an, allerdings basierend auf einem Wechselkurs von 1,10 US-Dollar. Inzwischen wurde die Gewinnprognose auf 10,3 bis 10,6 Milliarden Euro angehoben, der freie Cashflow hingegen auf 7,8 Milliarden Euro gesenkt.
Der Grund? Eine Verschiebung von Restrukturierungskosten in Höhe von rund 700 Millionen Euro vom Jahr 2024 auf 2025. Was nach buchhalterischer Kosmetik klingt, hat handfeste Auswirkungen: Für 2026 warnt SAP bereits vor Gegenwind. Ein Umstand, der bei langfristig orientierten Investoren die Alarmglocken schrillen lassen dürfte.
Künstliche Intelligenz als Hoffnungsträger?
Die UBS erwartet positive Impulse von der Einführung der Business Data Cloud sowie Fortschritten im KI-Bereich. Doch hier mahnt die Bank zur Vorsicht: Konkrete Zahlen dürften ausbleiben. Die Nachfrage sei zwar vorhanden, doch viele Kunden warteten noch auf mehr Produktreife. Ein klassisches Henne-Ei-Problem, das die erhofften Umsatzschübe verzögern könnte.
Was bedeutet das für Anleger?
Trotz der Kurszielreduktion hält die UBS an ihrer Kaufempfehlung fest – ein Signal, das durchaus Fragen aufwirft. Die Quartalszahlen, die SAP am 22. Juli veröffentlichen will, könnten zur Nagelprobe werden. In einem Marktumfeld, das zunehmend von geopolitischen Spannungen und währungspolitischen Verwerfungen geprägt ist, reichen gute Zahlen allein nicht mehr aus.
Für konservative Anleger, die Wert auf Substanz und nachhaltige Cashflows legen, könnte es an der Zeit sein, ihre Portfolios zu überdenken. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten in unsicheren Zeiten eine bewährte Alternative zur Vermögenssicherung. Während Software-Aktien von Währungsschwankungen und Marktlaunen abhängen, behalten Edelmetalle ihren intrinsischen Wert – unabhängig von Quartalsberichten und Analystenmeinungen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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