
Syrien verscherbelt Hafen an arabische Investoren – Russland vor die Tür gesetzt
Die neue syrische Regierung unter Präsident Ahmed al-Sharaa hat einen ihrer wichtigsten Häfen für die nächsten 30 Jahre an das emiratische Logistikunternehmen DP World übergeben. Der Tartus-Hafen, zweitgrößter Seehafen des Landes, wechselte für 800 Millionen Dollar den Betreiber – ein Deal, der nicht nur wirtschaftliche, sondern vor allem geopolitische Sprengkraft besitzt.
Russlands Einfluss schwindet dramatisch
Besonders pikant: Die neue Regierung kündigte zuvor einen bestehenden Vertrag mit dem russischen Unternehmen Stroytransgaz auf. Die Begründung klingt wie eine schallende Ohrfeige für Moskau: Der 2019 unter Assad geschlossene Deal sei "unfair gegenüber der syrischen Souveränität" gewesen. Während Russland satte 65 Prozent der Hafeneinnahmen kassierte, blieben für Syrien nur magere 35 Prozent übrig.
Die Russen hätten zudem ihre Versprechen nicht eingehalten. Von den zugesagten 500 Millionen Dollar für die Modernisierung der Hafeninfrastruktur sei nichts zu sehen gewesen, heißt es aus Damaskus. Ein Vorwurf, der schwer wiegt – und zeigt, wie schnell sich das Blatt in der Region gewendet hat.
Der Westen wittert Morgenluft
Kaum war Assad gestürzt, lockerten die USA, die EU und Großbritannien ihre Sanktionen gegen Syrien. Donald Trump persönlich unterzeichnete eine entsprechende Verfügung – ein deutliches Signal an die neue Führung in Damaskus. Diese revanchierte sich prompt: Als erster syrischer Präsident seit der Unabhängigkeit 1946 besuchte al-Sharaa das Weiße Haus.
"Wir verpflichten uns, DP Worlds globale Expertise einzusetzen, um einen modernen und digital ausgestatteten Hafen zu bauen", verkündete Fahad al-Banna, der neue CEO von DP World Tartus.
Neben dem Tartus-Deal sicherte sich auch die französische Reederei CMA CGM einen 30-Jahres-Vertrag für den größten syrischen Hafen Latakia. Die westlichen und arabischen Mächte teilen sich also die Filetstücke der syrischen Infrastruktur auf – während Russland mit leeren Händen dasteht.
Strategische Neuausrichtung mit Folgen
Die Bedeutung dieser Entwicklung kann kaum überschätzt werden. Tartus war nicht nur ein Wirtschaftshafen, sondern beherbergte auch Russlands einzige Marinebasis im Mittelmeer. Mit dem Verlust des Hafenbetriebs dürfte auch Moskaus militärische Präsenz in der Region massiv unter Druck geraten.
Die neue syrische Führung setzt offenbar voll auf eine Westanbindung und arabische Investoren. DP World verspricht, den Hafen zu einem "effizienten Handelsknotenpunkt" auszubauen, die Infrastruktur zu modernisieren und die Lager- und Umschlagskapazitäten zu erweitern. Digitalisierung und moderne Massengut-Systeme sollen Tartus zu einem Schlüsselhafen im östlichen Mittelmeer machen.
Ein Lehrstück über geopolitische Realitäten
Was hier geschieht, ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell sich geopolitische Allianzen verschieben können. Jahrzehntelang galt Syrien als fester Verbündeter Russlands im Nahen Osten. Doch kaum ist das Assad-Regime Geschichte, wendet sich das Land gen Westen und zu den reichen Golfstaaten.
Die Botschaft ist unmissverständlich: Wer in der Region mitspielen will, braucht nicht nur militärische Macht, sondern vor allem wirtschaftliche Stärke und die Fähigkeit, Versprechen einzuhalten. Russland hat beides offenbar nicht geliefert – und zahlt nun den Preis dafür.
Während die einen von einem "der größten globalen Investments im syrischen Logistiksektor seit Jahren" sprechen, dürfte man in Moskau eher von einem der größten geopolitischen Rückschläge der jüngeren Geschichte reden. Die neue Weltordnung im Nahen Osten nimmt Gestalt an – und Russland gehört offenbar nicht mehr dazu.
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